PREDIGT 6. SO IM JK (B)

Lev 13,1-2.45-46 + Mk 1,40-45

Ihr Alltagssünder und Ihr Frommen,
die sonntags gern zu Kirche kommen,
Ihr Gotteskinder und die Jugend,
Ihr Frau’n und Männer, reich an Tugend,
ich grüß Euch alle hier und heute
am Faschingssonntag, liebe Leute!
„Helau“, das wär’ schon angebracht,
… Schwarzenbach…, wie es singt und lacht!
Die Freud’ am Leben und am Glauben,
die will ich Euch partout nicht rauben.
Fühl’ mich verpflichtet ganz den Schriften,
[Lev 13,1-2.45-46 + Mk 1,40-45]
drum will ich mich auch danach richten,
zu sagen, was zu sagen ist,
auch wenn’s nicht nur zum Lachen ist:
Dies ist ’ne Predigt, keine Bütt,
das teil’ ich gleich vorab schon mit.
Natürlich ist ein Lächeln schön,
bei jedem Menschen anzuseh’n.
Doch das Thema Reinheit ist prekär,
drum müssen klare Worte her!
Nicht nur sauber, sondern rein,
so sollte unsre Wäsche sein,
wenn wir vertrauen Klementine,
der Werbefrau mit Waschmaschine.
Doch rein ist mehr als Sauberkeit,
und mehr als nur vom Schmutz befreit:
Reinheit im Alten Testament,
meint, dass mich nichts vom Kult mehr trennt,
kann Gottesdienst mitfeiern und lobsingen,
das Herz tut mir vor Freude springen –
von außen und von innen rein,
ohn’ Sünde, Krankheit – das wär’ fein.
Soweit schon ’mal die Theorie,
doch ohne Sünd’, das schaff ich nie.
Daran, da ist mein Leben krank;
es gibt die Beichte – Gott sei Dank!
Versöhnt mit mir und meinem Gott,
kommt mein Leben in das Lot,
wenn anderen ich tu verzeihen
und meine Fehler tu bereuen.
Denn Gott nimmt jeden Menschen an,
ob Aussätzigen, Frau oder Mann,
aus Liebe und Mitmenschlichkeit,
aus „Mitleid“ (Mk 1,41) weil’s im Herz’ ihm reut.
Gott schafft Gemeinschaft, liebt das Leben,
das will er durch Jesus Christus geben.
Der überwindet dafür Grenzen:
Berührt den Aussätzigen (vgl. Mk 1,41), statt ihn auszugrenzen.
Ausgrenzung, das war damals üblich,
Symptome kaum mehr unterschiedlich,
ob Aussatz oder eine and’re Krankheit,
wer wusste damals schon bescheid?
Der Priester, ja, der sollt’ es richten
und über rein und unrein schlichten (vgl. Lev 13,43-44),
ein Urteil fällen und entscheiden:
Wer Aussatz hat, muss draußen bleiben!
Nicht nur draußen von dem Gotteshaus,
auch die Gesellschaft schießt ihn aus:
Sichtbar für alle, stigmatisiert,
zerlumpt, ungepflegt und nicht rasiert –
auf Abstand lebend und sagen im Nu:
Zur reinen Gesellschaft gehöre ich nicht dazu!
Was Grund für diese Ausgrenzung war?
Die Angst vor Ansteckung, ist doch klar!
Die haben wir doch überwunden! –
Wir hätten andere Lösungen gefunden!
Wirklich? – So will fragen ich,
wenn ich an lockdowns erinnere mich:
Da waren unsre Kirchen zu –
und Gottesdienst war dort tabu;
auch viele Ämter machten dicht,
Personenkontakt, den wollte man nicht.
Man ging auf Abstand und – o weh –
Mitmenschlichkeit war oft passé.
Der Schutz der Gesundheit, der ging vor,
da blieb verschlossen manches Tor.
Auch im Privaten kaum Kontakte,
wie gut, dass man Computer hatte,
man kommunizierte digital –
für manche(n) war das eine Qual,
denn Smartphone, PC und auch KI,
ersetzten echte Begegnungen nie!
Das Fazit: Zieh den Stecker raus,
und geh’ ’mal wieder aus dem Haus,
grenz’ dich nicht aus, schließ dich nicht ein,
leg’s Handy weg, sei ’mal offline
such’ Ruhe und auch Zeit für dich:
Kräfte tanken, das ist wesentlich!
Begegne Menschen und genieß’ das Leben,
das Gott dir in die Hand gegeben!
Nimm Menschen an, wie sie auch sind,
denn jede(r) ist ein geliebtes Gotteskind.
Lieb’ und grenz’ du – wie Jesus – keine(n) aus,
such’ das Gespräch, öffentlich und auch zuhaus’.
Dann wird dein Leben reich und rund –
nicht nur an Fasching ist’s dann kunterbunt.
Lebensfreude, ja, die steckt uns an,
ist nicht gefährlich und auch dann
liegt es an uns, wie wir unser Land gestalten,
ob wir – wie andere – Deutschland wollen rein erhalten:
Remigration! Ausländer raus!
Für Andersdenkende und -glaubende ist kein Platz im deutschen Haus!
Wie war das mit dem „deutschen Wesen“? –
Nie mehr sei, was damals gewesen!
Nie wieder, dass ist jetzt und hier –
bei mir – und hoffentlich auch bei Dir!
Lernt aus dem vergangenen Jahrhundert!
Wisst Ihr, was mich wirklich wundert,
dass die Parteien Zulauf haben,
die uns’re Demokratie untergraben
und Menschenwürde nur verachten,
und andern nach dem Leben trachten –
das hatten wir doch schon einmal.
Wehret den Anfängen – ein- für allemal!
Die Ansteckungsgefahr, die ist da groß –
braune „Flecken“ (vgl. Lev 13,2), wird man so schnell nicht wieder los.
Wasser und Seife helfen in diesem Fall nicht –
was einzig hilft ist: Demokratieunterricht.
Im Geflüchteten den Nächsten seh’n,
ihm hilfreich auch zur Seite steh’n,
das gebietet uns die Religion –
und uns’re Gastarbeiter-Tradition.
Auch die Kartoffel, der Deutschen liebste Speis’,
hat Migrationshintergrund, wie ein jeder weiß: Sie wurde von Südamerika nach Spanien transportiert und um das Jahr 1600 in den Niederlanden kultiviert;
um 1647 in Pilgramsreuth bei Rehau war es dann,
dass die Kartoffel zu uns nach Deutschland und in Hofer Land kam.
So ist ein(e) jede(r) heute angefragt,
ob er, ob sie es einmal wagt,
mit Offenheit, Respekt, Geduld und Versteh’n
auf Fremde und auf Fremdes zuzugeh’n,
die Hand – wie Jesus – auszustrecken (vgl. Mk 1,41),
um Neues und Mitmenschlichkeit zu entdecken.
Wir können als Christen nur besteh’n,
wenn wir als offenes Gottesvolk uns seh’n.
Wenn jede(r) sich bringt mit eigenen Charismen ein,
dann ist Vielfalt, und keiner isoliert und niemand allein.
Mitarbeit und Erneuerung statt Austritt und Protest,
das ist es, was auch christlichen Glauben wieder wachsen lässt!
Reinheit meint dabei nicht: Zum einen Ohr rein, zum andern raus,
sondern Umsetzen von Gottes Wort – nicht nur hier im Gotteshaus.
Suchen wir Leben in Frieden – für alle, zusammen!
Gelobt sei Jesus Christus! AMEN.

PREDIGT 4. SO IM JK (B)

1 Kor 7,32-35 + Mk 1,21-28


Kann man Gott besser dienen, wenn man nicht verheiratet ist? – fragen kritische Gemeindemitglieder Paulus. Dieser antwortet in 1 Kor 7,32-35 im Zusammenhang mit dem für ihn baldigen Ende der Welt (vgl. 1 Kor 7,29.31): Mit Blick auf den kommenden Christus ist es besser, unverheiratet und bereit zu sein – allezeit bereit, weil wir nicht wissen, wann der Herr kommt.


Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!

Allzeit bereit: Single & available – diese Sprechblase lag letztes Jahr bei einer Hochzeit als Utensil einer Fotobox aus: Single & available – wohl eher in die Richtung zu verstehen: ungebunden und noch (für jeden Spaß) zu haben. Ja, ich gebe zu, mit dieser Sprechblase ein Foto gemacht zu haben, weil ich single und verfügbar bin – für Gott und „meine“ drei Pfarrgemeinden. Trotzdem steht die Frage an Paulus im Raum: Kann man Gott besser dienen, wenn man nicht verheiratet ist? – eine heikle Frage, auch heute. Lasst sie doch heiraten, die Priester! – so die landläufige Meinung. Wenn der Zölibat nicht wäre und Priester heiraten dürften, dann wären in den Augen vieler große Probleme in der Kirche und vor Ort gelöst.
Der Zölibat der Priester und Ordensleute wird heutzutage oft als Defizit ge-sehen. In der immer stärker sexualisierten Welt gelten Priester, Mönche und Ordensfrauen, die den Zölibat ernst nehmen, als Exoten. Denn: ein Priester ist entweder schwul, pädophil oder hat eine heimliche Geliebte, habe ich vor Jahren im Bamberger Dom bei einem Gespräch belauscht. Ich als Priester habe mir meinen Teil gedacht, warum sich Menschen, die den Zölibat gar nicht leben oder leben müssen, derartige Gedanken machen – und keinen Gedanken daran verschwenden, dass der Zölibat und die Ehelosigkeit auch gelingen, glücken und zufrieden und erfüllt machen könnten.
Der Abwertung/Ablehnung des Zölibats heute steht die Hochachtung der Ehelosigkeit zur Zeit des Apostels Paulus gegenüber: Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt (1 Kor 7,32-33; analog für Frauen: 1 Kor 7,34). Die Tageslesung scheint zu bestätigen, was lange Zeit in der Kirchengeschichte zu sehen war, dass der Stand der Ehelosigkeit höher eingeschätzt wurde als das Leben in Ehe und Familie. Von daher ist es ein ärgerlicher Bibeltext, gerade für Sie als Eheleute, Familien und Alleinerziehende. Aber: Meines Erachtens kann man Ehe und Zölibat nicht gegeneinander ausspielen. Beides sind gleichwertige Lebensformen. Sowohl Ehe als auch Zölibat können gelingen; beide Lebensformen können auch scheitern und zu (Kindes-)Missbrauch führen1 – teils zerbrechen Menschen auch an der jeweiligen Lebensform.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich schätze Ehe und Familie. Sie sind wichtig für unsere Gesellschaft. Ich bin selbst in einer guten Familie aufgewachsen und weiß um den Wert (m)einer Familie. Trotzdem möchte ich eine Lanze für den Zölibat brechen, der durchaus seine Berechtigung hat. Gelebte Ehelosigkeit ist eine besondere Lebensform, die alles andere als defizitär ist: Es ist ein Leben auf Gott hin; kein weltfremdes Leben, sondern ein Leben mitten in der Welt und mit den Menschen und deren vielfältigen Lebensentwürfen und -brüchen, (Glaubens-)Fragen und (Seelen-)Nöten; ein Leben, das die Liebe Gottes zeichenhaft leben will – wie die Ehe auch. Die Ehepartner sollen primär voll und ganz füreinander da sein und für die Familie. Der Priester soll single & available für Gott und auf Jesus Christus ausgerichtet sein; ebenso soll er die Menschen, die ihm als Seelsorger anvertraut sind, im Blick haben, sie zu Christus führen und in die Christusbeziehung einführen. Als verheirateter Priester mit Frau und Kindern könnte ich niemals so viel Zeit ungeteilt für Gott, für die Pflege meiner Christusbeziehung und für „meine“ Pfarreien aufwenden. Es geht bei Ehe und Priestersein ums voll und ganz und eben nicht um ein bisschen, nicht um so lala.
Der Zölibat ist eine Lebensform, zu der ich mich durchringen musste. Ich habe zunächst nur Theologie studiert, war nicht von Anfang an im Priesterseminar. Ich wollte prüfen, ob eine derartige Entscheidung für mich wirklich lebbar ist, ob mir mein Glaube dazu Kraft gibt – nicht nur ein Jahr, oder zwei, sondern – so Gott will – ein Leben lang. Bei einer Ehe wäre das nicht anders gewesen: Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Die Ehelosigkeit des Zölibats ist für mich meist erfüllend und füllt mich auch ganz aus. Wäre ich verheiratet, würde bei der Fülle von Aufgaben in drei Pfarreien entweder die Familie darunter leiden oder die Pfarreien; in der evangelischen Kirche „funktionieren“ verheiratete Pfarrer(innen) „nur“, weil sie für weni-ger Gläubige zuständig sind und so Zeit für Familie bleibt – aber: Mangel an Priester(inne)n und Fachpersonal auch dort, obwohl doch sowohl Ehe als auch Zölibat „freiwillig“ und sogar Lebenspartnerschaften möglich sind.
Ob eine Lockerung des Zölibats (neben anderen möglichen/nötigen Reformen) in der katholischen Kirche die Wende beim Priestermangel bringt, wage ich zu bezweifeln – vielleicht würde es mehr an Glaubwürdigkeit und Gerechtigkeit bringen; aber dass die Lockerung des Zölibats die Glaubenskrise in Deutschland und Europa stoppen oder gar umdrehen kann, glaube ich nicht. Kann man Gott besser dienen, wenn man nicht verheiratet ist? Ich gebe darauf eine sehr persönliche Antwort: Besser nicht – aber anders! Als Single diene ich Gott nicht besser, sondern anders und stehe auch nicht besser vor ihm da. Auf das available kommt es an: Dass ich für Gott verfügbar bin, dass ich Zeit für ihn habe und nicht von etwas anderem besessen bin. Wir Deutsche sind – so die Studie zu Online-Nutzung aus der letzten Woche2 – durchschnittlich 71 Stunden (!) wöchentlich online. Fragen Sie sich selbst und seien Sie ehrlich: Wieviel Stunden in der Woche bzw. am Tag bin ich online für Gott und bereit meine Beziehung mit ihm zu pflegen? Da liegt das eigentliche Problem und nicht am Zölibat: Single oder Nicht-Single ist nicht die entscheidende Frage, sondern: Bin ich available, verfügbar für Gott und die Menschen und offen für den Glauben. AMEN.

1 Vgl. hierzu u.a. die „Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie“ (https://forum-studie. de/wp-content/uploads/2024/01/Abschlussbericht_ForuM.pdf); aufgerufen: 27.01.2024.

2 Vgl. https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/online-internet-studie-71-stunden-woche-100.html (aufgerufen am 27.01.2024).

PREDIGT CHRISTKÖNIG (A)

Ez 34,11-12.15-17 + Mt 25,31-46

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!
Mittendrin in der Krise – da ist der Lesungstext aus dem Buch Ezechiel (Ez 34,11-12.15-17) erschreckend aktuell: Das politische und religiöse Versagen der Mächtigen in Kirche und Staat, schwindendes Vertrauen, mangelhafte Führungsstärke. Verantwortungsloses Verhalten der Verantwortlichen zum Leidwesen des Volkes und der Gläubigen – Ezechiel hat die Zerstörung es Landes, die Vertreibung und das Leben im Exil im Blick – und wir?
Viele Bürger sind politikverdrossen; viele Christen gehen zur Kirche auf Distanz oder treten aus – scheinbare Alternativen haben hohen Zulauf.
Mittendrin in der Krise – mitten in gefährlichen Konfliktentwicklungen und problematischen Funktionsstörungen – feiern wir das Christkönigsfest als Zeichen der Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit und gegen alle Gleichgültigkeit und Resignation. Der Prophet Ezechiel hält den Mächtigen seiner und unserer Zeit den Spiegel vor: Ein König, der aus der Krise führt; ein König, der nicht von oben herab über die Köpfe hinwegregiert, der nicht unterdrückt, sondern nahbar und da ist – mittendrin in der Krise. Eine Führungspersönlichkeit, die sich nicht wegduckt, sondern sich mit Einsatz und Hingabe sorgt – Gott, der vormacht wie das gehen kann: Macht zum Guten nutzen und sie nicht missbrauchen; Verantwortung wahrnehmen und sich nicht aus der Verantwortung stehlen; sich selbst kümmern und die Anliegen und Rechte der ausgeschlossenen und benachteiligten Menschen zur „Chefsache“ machen – fürsorglich und gerecht, seelsorglich und engagiert. Leitung als Beziehungsgeschehen ist damit ein Einsatz für und nicht ein Regieren über: Zusammenführen und „Verlorenen“ nachgehen, sie zurückholen und zu integrieren versuchen; Verletzungen sehen, Wunden verbinden und zu heilen versuchen; die Sorgen und Nöte des/der Einzelnen kennen und jedem/jeder zugestehen und geben was für ihn/sie individuell Notwendig ist und was er/sie zum Leben braucht – so und nicht anders wird Verantwortung gut wahrgenommen – so und nicht anders können Staats- und Kirchenkrisen, Lebens- und Glaubenskrisen überwunden werden.
Das Christkönigsfest fordert eine Entscheidung von uns, von den Verantwortlichen – es fordert eine Entscheidung von mir, der ich für mein Leben und das Zusammenleben mit anderen Menschen verantwortlich bin. Am Schluss seiner letzten großen Rede und unmittelbar vor der Passion sagt uns Jesus quasi als Quintessenz seiner Botschaft vom Reich Gottes, worauf es ankommt (vgl. Mt 25,31-46), nicht erst wenn er kommt, sondern worauf es ankommt jetzt und hier und heute: Nächstenliebe ist nicht verhandelbar, sie ist nicht optional, sondern sie muss getan werden. Es steht in meiner Verantwortung, durch mein Tun Not zu lindern und eben nicht. Jesus ist da ganz entschieden und klar: Nichts Böses tun, reicht nicht für das Himmelreich, wenn ich das Gute nicht tue, obwohl es mir möglich gewesen wäre. Beim Gericht am Ende der Zeiten gibt es keine Entschuldigung und kein Entrinnen beim Urteil über das, was ich nicht getan habe. Deshalb bekennen wir ja beim Schuldbekenntnis auch, „dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.“ Aus Liebe soll ich handeln, darauf kommt es an: „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde. Heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn er kommt“ (Gotteslob Bamberg 862).
Jesus knüpft die tätige Nächstenliebe an keinerlei Bedingungen. Die Liebe in der Nachfolge Jesu Christi gilt jedem/jeder, auch dem/der, den/die ich nicht leiden kann, „dem Geringsten“ (Mt 25,40.45) – unabhängig auch von Nationalität, Religion, Geschlecht oder Lebensführung. Letztlich entscheiden die „kleinen Dinge“, die ich für andere tue und anderen schenke: ein Bissen Brot, ein Schluck Wasser, ein geteilter Mantel, ein Krankenbesuch, ein gutes, aufbauendes Wort, ein liebevoller Blick, … – hier gilt es nicht kleinlich zu sein, sondern großzügig! In diesem Tun an „den Geringsten“ ereignet sich die Begegnung mit Jesus Christus – ER ist es, mit dem ich wie der hl. Martin den Mantel teile oder wie die hl. Elisabet das Brot.
Das Christkönigsfest setzt Zeichen: Es setzt – gerade in Zeiten der Krise – nicht auf die „Liebe zur Macht“, sondern auf die „Macht der Liebe“, die allen gilt. Christus ist diese Menschgewordene Liebe Gottes; ER verlässt als König seinen „hohen Thron“ im Einsatz für die Menschen, im Einsatz seines Lebens. Das Christkönigsfest ist eine Einladung, mitten in der Krise den Königsweg Jesu Christi zu wählen, den Weg hin zu den Menschen, zu den Armen und Bedürftigen unserer Tage, und zu handeln wie ER. AMEN.

PREDIGT 33. SO IM JK (A)

Spr 31,10-13.19-20.30-31 + Mt 25,14-30

Wie schlimm wäre es, wenn in unserer Sprache einige Buchstaben fehlen würden. Wenn wir z. B. wie im Neuhebräischen keine Vokale hätten, wenn es kein a und o gäbe und auch kein e, i oder u. Wir wären ganz schön arm dran, wenn uns die Vokale fehlen würden. L – B – N: bei diesem Wort kämen wir ganz schön ins Grübeln: Versuchen Sie doch einmal aus dieser Buchstabenkombination L – B – N ein lesbares Wort zu bilden. Ergänzen Sie einfach Vokale a, e, i, o, u und bilden sie ein Wort aus L – B – N.
L – B – N könnte laben bedeuten. L – B – N könnte auch für leben stehen, oder für lieben. Auch das Wort loben ließe sich aus L – B – N ableiten. Je nachdem welche Vokale ich einsetze, käme ein anders Wort heraus – und dadurch wäre der Sinn eines Satzes jeweils ein anderer. Es ist deshalb wichtig alle Buchstaben zu kennen und keine halben Sachen zu machen. Nur so kann der wahre Gehalt eines Textes richtig erfasst werden; nur so bleibt die Textaussage unverfälscht echt und unbeschnitten wahr.
Der Lesungstext aus dem Buch der Sprichwörter war das Lob der tüchtigen Hausfrau. In den Versen, die wir gehört haben (vgl. Spr 31,10-13.19-20.30-31), wird die Frau so beschrieben: ein biederes Heimchem am Herd, eine treusorgend fromme Strickliesel, die gerade noch für caritative Aufgaben taugt.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Schnipp – schnapp. Der Bibeltext wurde für die gültige Leseordnung beschnitten, verstümmelt von Männerhand; Kirchenmänner, die ihre Macht und ihren Einfluss geltend machten, damit anstößige Verse weggeschnitten wurden. Schnipp – schnapp. Was nicht ins Bild passte, wurde passend gemacht, damit ein passendes Frauenbild nach dem Geschmack des Mannes entstand: die Frau ihrem Mann in allem ergeben. Auch von Kirchenmännern wurde die Unselbständigkeit der Frau Jahrhunderte lang so begründet. Und wir haben ihnen geglaubt…
Die Bibel selber lesen, lohnt sich – nicht nur für Frauen. Denn auch Männer können dabei einiges entdecken und wichtiges lernen – Kirchenmänner, wie ich einer bin, auch! Ich lese deshalb jetzt ganz bewusst die weggeschnittenen Verse – hören Sie bitte genau zu: Die tatkräftige Frau „gleicht den Schiffen des Kaufmanns: Aus der Ferne holt sie ihre Nahrung. Noch bei Nacht steht sie auf, um ihrem Haus Speise zu geben und den Mägden, was ihnen zusteht. Sie überlegt es und kauft einen Acker, vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg. Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und macht ihre Arme stark. Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht“ (Spr 31,14-18). Ein neues Frauenbild eröffnet sich mir: Die Frau sitzt nicht herum, sondern führt ein kleines Unternehmen. Als Hausherrin sorgt sie dafür, dass im Haus und auf dem Hof alles läuft; zur Not auch allein, wenn der Mann z.B. im Krieg oder in diesem gefallen ist. Sie sorgt für Essen und Lohn. Eigenständig macht sie Geschäfte, kauft einen Acker, bestellt einen Weinberg. Eigener Erfolg ist ihr beschert. Ein Frauenbild, das für uns heute selbstverständlich ist, aber noch in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts die große Ausnahme war: ohne die Einwilligung ihres Mannes hatte eine Ehefrau keine Chance einer Arbeit außerhalb des eigenen Haushalts nachzugehen.
Dass einigen Männern, v. a. Purpurträgern, dieses emanzipierte Frauenbild zu weit ging, zeigt auch das Wegschneiden der folgenden Verse:
Der tatkräftigen Frau „bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee; denn ihr ganzes Haus ist in prächtigem Rot gekleidet. Sie hat sich Decken gefertigt, Leinen und Purpur sind ihr Gewand. Ihr Mann ist in den Torhallen geachtet, wenn er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes. Sie webt Tücher und verkauft sie, Gürtel liefert sie dem Händler. Kraft und Würde sind ihr Gewand, sie spottet der drohenden Zukunft. Sie öffnet ihren Mund in Weisheit und Unterweisung in Güte ist auf ihrer Zunge. Sie achtet auf das, was in ihrem Haus vorgeht, Brot der Faulheit isst sie nicht. Ihre Kinder stehen auf und preisen sie glücklich, auch ihr Mann erhebt sich und rühmt sie: Viele Frauen erwiesen sich tüchtig, doch du übertriffst sie alle“ (Spr 31,21-29). Hier finde ich neben der Erwerbsarbeit noch einen ganz neuen Aspekt: die Weisheit der Frau. Sie macht kein törichtes Geschwätz, ist keine „Ratschkaddl“ oder „Leerwaafen“, sondern ist eine würdige Gesprächspartnerin. Das purpurne Gewand, das sie trägt, ist sprechendes Zeichen: Frauen hatten Einfluss und Macht, denn Purpur war damals der teuerste Stoff der Welt. Purpur war die Farbe der Gelehrten – und auch Frauen zählten dazu. Denken wir nur an die heilige Katharina, die so klug und gelehrt war, dass ihr 50 Philosophen im theologischen Disput nicht das Wasser reichen konnten.
Schnipp – schnapp – wegschneiden kann man(n) viel. Ob bei dieser Text-Schnippelei etwas Gutes herauskommt oder nur fake? Legen wir die verletzenden Scheren zur Seite! Als Männer und Frauen sind wir Volk Gottes, jede und jeder mit eigenen Fähigkeiten und Talenten – sie zu vergraben und ungenutzt zu lassen, wäre dem Willen Gottes zuwider bzw. gegen das Himmelreich (vgl. Mt 25,14-30). Frauen haben heute etwas zu sagen in Staat, in Politik, in Gesellschaft – und auch in der Kirche. Gott sei Dank! AMEN.

PREDIGT 32. SO IM JK (A)

Weish 6,12-16 + Mt 25,1-13

Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Kinder und Jugendliche! Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir … Am Freitag und am gestrigen Samstag waren die Laternenkinder mit ihren Eltern unterwegs: Sie folgten singend mit ihren Windlichtern und Laternen in den Händen Martin auf dem Pferd. Ihr Licht leuchtete in der Dunkelheit zu Ehren des heiligen Martin, der seinen Soldaten-Mantel mit dem Bettler geteilt hatte – Liebe, Wärme und eine Decke für die Nacht hatte er dem Bettler gegeben und so dessen Leben vor dem Erfrieren gerettet. Martin wurde so zu einem leuchtenden Vorbild gelebter Nächstenliebe. Christus, der ihm später im Traum erschien, zeigte ihm den Weg zu einem Leben aus dem Glauben, sodass Martin sich schlussendlich taufen ließ und damit Christ und später auch Bischof wurde – Jesus Christus, „das Licht der Welt“ (Joh 8,12; 9,5; 12,46), leuchtete durch den heiligen Martin hindurch. Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir – bei uns sieht es oft ganz anders aus: Wir verdunkeln das Christuslicht in uns oder haben dieses Licht längst ausgelöscht, weil Christus und der Glaube uns egal sind – christlicher burn out: Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus aus – Rabimmel, Rabammel, Rabum. Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir – zehn Jungfrauen, gehen im Gleichnis, das Jesus vom Reich Gottes erzählt, als Brautjungfern dem Bräutigam und damit letztlich Christus entgegen – doch der kommt nicht und lässt auf sich warten – und die jungen Frauen schlafen ein… Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir – als der Bräutigam dann doch endlich kommt und sie alle aus dem Schlaf hochschrecken, merken fünf Jungfrauen, dass ihre Lampen auszugehen drohen – so können sie dem Bräutigam nicht heimleuchten, so können sie ihre Aufgabe, ihren Job nicht erfüllen. Sie hatten keinen Öl-Vorrat mitgenommen, hatten nicht mit der Verzögerung gerechnet, sind nahezu ausgebrannt. Von den fünf klugen Jungfrauen wollen sie in ihrer Not Öl für ihre Lampen haben und suchen so fragend-bohrend Abhilfe für ihre „Ölkrise“. Das Öl der Klugen bleibt ungeteilt – so müssen die Törichten entweder das Risiko eingehen, dass ihre Lampen verlöschen, oder sie müssen Öl kaufen und riskieren damit den Bräutigam, Christus, zu verpassen. Eine schwierige Entscheidung, weil die Törichten in der Vorbereitung „mit Weisheit“ hätten unterscheiden können, was wichtig und „dran“ gewesen wäre, eben das Not-Wendige zu tun und ausreichend Öl mitzunehmen: „Wer ihretwegen [= der Weisheit wegen] wacht, wird schnell von Sorge frei“ (Weish 6,15b). Wären die jungen Frauen doch nur nicht eingeschlafen, könnten wir als Hörer des Gleichnisses sagen… Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus aus – das Einschlafen wird von Jesus im Gleichnis nicht gerügt; es geht IHM um etwas anderes: Es geht um die
Bereitschaft zur Begegnung mit dem Bräutigam, mit Christus, und darum die Wartezeit bis zu seiner Ankunft sinnvoll zu nutzen – da ist es gut, ausgeschlafen zu sein, um seine Ankunft nicht zu verschlafen. Prekär ist dagegen das mangelnde Vorbereitet-Sein, denn dadurch verpassen Menschen, Männer wie Frauen, Junge wie Alte, den „kairos“, den richtigen Zeitpunkt für die Begegnung mit Christus. Aber auch hier gäbe es noch eine Chance für die zu-spät-Gekommenen: Sie würden noch in den Hochzeitssaal hineinkommen, wenn der Bräutigam, wenn Christus, sie kennen würde. ER kennt sie nicht, weil sie IHN nicht kennen, IHN vielleicht nie kennenlernen wollten, oder weil sie nur oberflächlich „ihren Job“ tun, so lala Christen sind, anstatt für Christus zu brennen und IHM wirklich begegnen zu wollen. Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir. Ich teil mein Licht voll Zuversicht – Rabimmel, Rabammel, Rabum. Steck andre an, die brennen dann – Rabimmel, Rabammel, Rabum. Ich leuchte – und das Christuslicht in mir und durch mich leuchtet für Menschen, die dieses Licht brauchen und im Dunkeln sitzen. Ich kann das Licht meines Glaubens an Jesus Christus mit anderen teilen und – wie der heilige Martin – Vorbild gelebter Nächstenliebe sein. Ich kann meine Mitmenschen auf Jesus Christus hinweisen, versuchen sie für IHN zu begeistern und zu entzünden – brennen für IHN können sie nur selber. Dafür braucht jede(r) ausreichend „Öl“, gelebten Glauben und das bewusste Kennenlernen und die gewollte Begegnung mit Jesus Christus. Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir… AMEN.

PREDIGT ALLERHEILIGEN (A)

Offb 7,2-4.9-14 + Mt 5,1-12a

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche! All Hallows‘ Eve, der Abend vor Allerheiligen, von dieser Bezeichnung ist Halloween abgeleitet, gehört untrennbar zum heutigen Hochfest dazu – wie der Heiligabend zu Weihnachten. Das Fest Allerheiligen gibt es in der katholischen Kirche seit dem 8. Jahrhundert. Christinnen und Christen gedenken der vielen bekannten heiligen Frauen und Männer und auch der vielen namenlosen Heiligen, die nur Gott kennt – Menschen, die ganz unauffällig mitten unter uns gelebt haben. Viele denken bei Halloween an gruselige, furchteinflößende verkleideten Gestalten und sind solchen vielleicht auch gestern begegnet. Allerheiligen und Halloween – wie geht das zusammen?
Die Wurzeln von Halloween liegen im Unklaren, im Dunkeln; allen Hypothesen gemeinsam sind Verbindungen zu außerchristlichen Totenfesten – es geht um die Sterblichkeit und Erlösungsbedürftigkeit des Menschen. Alle Religionen suchen Antworten auf diese existentiellen Fragen – auch das Christentum. Halloween, der Vorabend von Allerheiligen, wurde besonders in katholisch gebliebenen Gebieten in Großbritannien und in Irland gefeiert. Einer Sage gemäß lebte dort der Bösewicht Jack Oldfield. Er überlistete den Teufel und kam nicht in den Himmel, aber auch nicht in die Hölle, sondern lebte weiter auf Erden – erinnert mich an den Brandner Kaspar. Für seinen Weg durch die Dunkelheit auf Erden und zur Abwehr der bösen Geister bekam Jack Oldfield ein Licht in einer Rübe, einer Art Kürbis ….
Und was hat das jetzt mit dem katholischen Hochfest Allerheiligen und dem darauffolgenden Allerseelentag zu tun? Ich finde sehr viel!
Mit irischen Auswanderern kam Halloween in die USA und von dort als zum Gruselfest mutierter Re-Import zurück. Ob man an böse Geister glaubt oder nicht, eines ist klar: Das Böse in der Welt ist nicht wegzuleugnen – es ist existent! Wenn Menschen ihre Häuser gruselig schmücken, machen sie das sichtbar, und wenn sie verkleidet umherziehen, bekennen sie letztendlich: Das Böse spukt mitten unter uns – Unrecht und Unfriede, Armut und Hunger, die nicht sein müssten, Lieblosigkeit, Hass, Neid und Streit, Terror, Gewalt und Trauer (vgl. Mt 5,3-10) – wirklich zum Fürchten. Unsere Welt und auch wir sind erlösungsbedürftig. Wir brauchen „Licht“ für unse-ren Weg durch diese als düster und beängstigend wahrgenommene Zeit – viele Jugendliche haben Zukunftsängste, ergab kürzlich eine Umfrage.
Wir brauchen „Licht“ für unseren Weg – „Licht“, welches uns vom heutigen Hochfest Allerheiligen leuchtet: Es ist das Licht der Hoffnung, Licht, das vom auferstandenen Christus kommt. ER scheint hinein in die Erlösungsbedürftigkeit unseres Lebens und unserer Zeit. Auch die Lich-ter auf den Gräbern unserer Verstorbenen, derer wir beim Besuch der Friedhöfe gedenken, sind Lichter dieser österlichen Hoffnung.
Die Heiligen sind schon im Licht bei Jesus Christus. Sie haben durch ihr vorbildliches Leben aus dem Glauben wegweisendes Licht für andere Menschen verbreitet. Jesus Christus war ihr Licht auch im Leben. Sie selbst waren wie eine Glasscheibe, durch die Jesus Christus, die Mensch gewordene Liebe Gottes, hineinleuchtetet in diese Welt – durchsichtig auf Gott hin. Das Leben der Heiligen war „besiegelt“ (vgl. Offb 7,2-4) – sie gehörten zu Jesus Christus. Sie waren besiegelt durch die Taufe – hineingetauft in Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Berufen zu einem Leben aus dem Glauben, zu einem Leben, das mit dem Tod nicht endet, sondern hinüberführt zum ewigen Leben – zum Licht und zur Freude in Jesus Christus.
Die Heiligen waren Sünder, nicht alles war makellos – wie auch bei uns und unseren Verstorbenen. Sie waren und wir sind erlösungsbedürftig. Wir brauchen keine Angst zu haben – die hat uns leider über Jahrhunderte die Kirche mit dem Fegefeuer gemacht. Auch hier will ich „Licht“ ins Dunkel bringen: Das Fegefeuer ist kein Ort der Strafe, sondern ein Ort der Hoffnung; ein Ort, der in der Begegnung mit Christus himmelfähig macht, wo das Schlechte, Sündhafte und Böse weggebrannt wird wie mit einem Desinfektionsmittel bei einer Wunde/Verletzung: Es brennt zwar, aber es dient der Heilwerdung und Heil(ig)ung – oder mit den Worten der Lesung: „sie haben ihre [düsteren und gruseligen] Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht“ (Offb 7,14). Das Strahlen des Allerheiligenfestes, die Leuchtkraft der Heiligen und das österliche Licht des Auferstandenen weisen uns und den Weg zum Ziel: zum Leben in Jesus Christus. AMEN.

PREDIGT 30. SO IM JK (A)

Ex 22,20-26 + Mt 22,34-40

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!
Wann waren Sie das letzte Mal so richtig verliebt? Keine Angst, Sie müssen das jetzt nicht vor allen aussprechen – aber Sie dürfen die Frage für sich beantworten: Wann waren Sie das letzte Mal so richtig verliebt?
Diesem Verliebt-Sein und dieser Liebe nachzuspüren war Ziel meiner Exerzitien: die Liebe zu Gott, zu Jesus Christus wiederzuentdecken, neu zu entfachen, zu vertiefen, wieder dieses Verliebt-Sein spüren. Liebe verändert mich, macht mich stärker, froher und glücklicher, weil ich mich angenommen und geliebt weiß, so wie ich bin – und die Liebe verändert mich, macht mich stärker, froher und glücklicher, weil ich liebe, diese Liebe erwidere und weiterschenke aus ganzem Herzen.
Kann ich mich in Gott verlieben, kann ich Gott lieben, geht das überhaupt? Gott lieben, ist wie einen anderen Menschen zu lieben: Ich will den geliebten Menschen treffen, suche immer wieder Gelegenheiten, mit ihr/ihr zusammen zu sein, will mit ihr/ihm reden, will Nähe spüren. Gott lieben und meine Beziehung mit ihm zu pflegen, IHN suchen, finden und erleben kann ich im Gottesdienst, im privaten Gebet und auch in der Natur, in der Meditation des Wortes Gottes, wenn ich mein Herz seiner Stimme öffne – dann höre ich in der Stille Gottes Melodie, die in mir anklingt: sanfte Orgelmelodie Diese Melodie Gottes in meinem Leben erklingt in Moll oder Dur – und hat auch mit meiner Stimmung und Gestimmtheit zu tun. Oftmals sind es Dreiklänge – Harmonien und Disharmonien – die diese Melodien ausmachen. harmonischen und disharmonischen Dreiklängen der Orgel zuhören. Diese verschiedenen Dreiklänge – die Musik spricht von Harmonielehre – sind auch Ausdruck meiner Beziehungen, in denen ich lebe und liebe: Da gibt es Harmonien und Dissonanzen. Jesus lässt diesen Dreiklang der Liebe heute im Evangelium anklingen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. [… Und:] Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22,37-39). Der Dreiklang, den Jesus mir ans Herz legt, damit er dort Anklang findet, besteht aus den Tönen: Gottesliebe, Nächstenliebe und Selbstliebe. Auf den richtigen Ton kommt es an, den Ton, den ich im Leben und in der Liebe anschlage: Ist ein Ton zu laut, dann übertönet er die anderen beiden – ist ein Ton zu leise, gerät der Dreiklang der Liebe in Schieflage oder klingt unvollkommen, weil ein Ton zu fehlen scheint: Liebe ich meinen Nächsten, meinen Mitmenschen, mehr als mich selbst, kann es sein, dass ich selbst zu kurz komme – ich gönne mir nicht ausreichend Zeit für mich und meine Bedürfnisse oder zur Entfaltung meiner Fähigkeiten und Talente. Liebe ich den anderen weniger als mich selbst, laufe ich Gefahr, egoistisch zu werden und selbstverliebt nur noch an mich zu denken. Wenn die Liebe zu Gott in meinen Leben fehlt, wenn ich das Gespür verliere oder verloren habe, dass
ich von Gott angenommen und geliebt bin, wenn ich immer weniger mit Gott rede, oder nur dann, wenn ich IHN dringend brauche und ER mir helfen soll, dann klingt und geht das schief – oder: Reden Sie mit dem geliebten Menschen, dem Partner/der Partnerin nur, wenn Sie etwas brauchen? Wenn die Liebe zu Gott in meinem Leben immer weniger Anklang findet oder ganz verstummt, verzerrt es in der Konsequenz auch den Klang meiner Nächsten- und Selbstliebe. Umgekehrt klingt meine Liebe zu Gott schräg und dissonant, wenn ich mich selbst (mit meinen guten Seiten, aber auch mit meinen Fehlern und Schwächen) nicht annehmen und lieben kann, oder aber meine Mitmenschen vergesse. Der Dreiklang von Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe klingt dann harmonisch, wenn ich alle drei Töne gleichzeitig und gleich laut erklingen lasse; und wenn Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe nicht in Konkurrenz zueinanderstehen, sondern sich ergänzen, einander fördern und unterstützen – ja, wie eine Symphonie, gut zusammenklingen. Ich weiß, nicht immer gelingt mir das – täglich muss ich mich um einen harmonischen Zusammenklang der Töne in meinem Leben bemühen, damit eine Melodie der Liebe daraus wird: der Liebe zu Gott, der Liebe zu den Mitmenschen und der Liebe zu mir selbst. Auch wenn es scheinbar „nur“ das Zusammenspiel dreier Töne ist, gibt es verschiedene Spielarten, Tonlagen, Rhythmen, Melodien. Als liebender Mensch habe ich eine unendliche Vielfalt diese Liebe – und die ist viel mehr als „nur“ Verliebt-Sein – in mir und durch mich zum Klingen zu bringen. AMEN.

PREDIGT 25. SO IM JK (A)

Phil 1,20a.d-24.27a + Mt 20,1-16a

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!
Letzten Samstag bei der Wallfahrt nach Marienweiher hatte nach dem gemeinsam gebeteten Kreuzweg der Klosterladen geöffnet. Ich bekam eine Papiertüte mit, deren Aufschrift ich erst daheim bemerkte und die mich zum Nachdenken brachte: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“ Es ist ein verkürztes Zitat von Epikur von Samos: „Wer genug hat, der hat niemals zu wenig. Wem aber genug zu wenig ist, der hat niemals genug.“
Im Gleichnis des heutigen Sonntagsevangeliums ist diese Unzufriedenheit, diese Gier nach „mehr“ deutlich zu spüren: Die Arbeiter, mit denen der Weinbergbesitzer einen Denar als Tageslohn ausgemacht hatte, sind unzufrieden – den ganzen Tag hatten sie gearbeitet und unter der Sonnenhitze geschuftet; diejenigen, die zuletzt angeworben wurden und nur eine Stunde gearbeitet hatten, erhielten einen Denar – und die anderen, die mehr geleistet hatten, erwarten entsprechend mehr. Aber auch sie bekamen nur einen Denar – völlig zu Recht, denn das war ja auch so vereinbart. Und doch macht sich bei ihnen Unzufriedenheit breit: die anderen haben einen viel höheren Stundenlohn für die gleiche Arbeit – und das ist in ihren Augen ungerecht – völlig zu Recht. Und dieses scheinbar ungerechte Verhalten des Weinbergsbesitzers soll jetzt ein Bild für das Verhalten im Reich Gottes sein – ein Reich wo Unrecht und scheinbare Willkür herrschen?
Schauen wir genau hin: Kommen die „Langarbeiter“ wirklich zu kurz? „Wer genug hat, der hat niemals zu wenig. Wem aber genug zu wenig ist, der hat niemals genug.“ Ein Denar sichert in der damaligen Zeit das Überleben einer Familie: Ein Denar ist in etwa der Lohn, der eine Familie für einen Tag ernähren konnte. Diesen Mindestlohn zum Leben brauchen auch die, die nur eine Stunde gearbeitet haben – sonst haben sie und ihre Familien keine Chance zum Leben und zum Überleben.
Im Reich Gottes soll jede und jeder leben können – mindestens überleben können. Keine und keiner soll im Reich Gottes zu kurz kommen, jede und jeder soll genug zum Leben haben. Großzügig geht Gott mit diesem Leben um – jeder und jedem ist es gegeben. Wir dürfen uns an der Großzügigkeit Gottes ein Beispiel nehmen: Wir brauchen nicht zu murren, sondern dürfen uns freuen, dass Gott sich nach unseren menschlichen Maßstäben und zu unseren Gunsten verrechnet. Gott kann nicht rechnen, sagte die Heilige Therese von Lisieux – oder: Gott rechnet an-ders – Gott sei Dank! Er rechnet mit jeder und jedem von uns! Die Münze, mit der Gott zahlt, ist an keiner Börse notiert und unterliegt keinen Kursschwankungen, denn ihr Wert ist unschätzbar und ihr Gegenwert ist unberechenbar. Die Münze, die Gott gibt, heißt Liebe, nicht Leistung – geschenkte und miteinander geteilte Liebe, die die eigenen Erwartungen zurückstellt, damit auch der/die andere gut leben kann.
„Wenn jeder gibt, was er zu viel hat…“, lautet das Motto der Caritas-Aktion in diesem Herbst. Wenn jeder gibt, was er zu viel hat, dann werden alle satt – wir haben es in der Hand, heute am Caritas-Sonntag: Ver-gelt’s Gott für Ihre Spende an die „Caritas“, deren Name ja übersetzt „Liebe“ heißt: Ubi caritas et amor, Deus ibi est – wo die Güte und die Liebe, da ist Gott und da bricht das Reich Gottes an. AMEN.

PREDIGT 24. SO IM JK (A)

Sir 27,30-28,7 + Mt 18,21-35

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!
„Die Rechnung, bitte!“ Am Ende eines Gasthausbesuches wird mir vom Wirt bzw. von seinen Angestellten „die Rechnung“ präsentiert: Schwarz auf Weiß ist dort aufgelistet, was ich gegessen und getrunken habe und wieviel ich dem Wirt dafür schuldig bin.
„Denk an das Ende!“, mahnt der alttestamentliche Weisheitslehrer Jesus Sirach: Er rechnet mit der Vergeltung guter wie negativer Taten und falls diese im gegenwärtigen Leben nicht eintritt mit der Belohnung bzw. Bestrafung durch Gott als oberste „Gerechtigkeitsinstanz“. Jede (Un-)Tat hat Folgen. Es liegt in der Hand jedes Menschen, wie er/sie mit anderen umgeht und wie es ihm/ihr ergeht: Eine Untat heimzahlen und gnadenlos abrechnen, oder den Tun-Ergehen-Zusammenhang durchbrechen. Was ist angemessen? Wann ist das Maß voll? Vergebungsbereitschaft muss doch Grenzen haben, denn sonst bin ich schnell der/die Dumme, wenn ich immer nachgebe und verzeihe – und mache Taten wie z.B. (Macht-)Missbrauch sind unentschuldbar und unverzeihlich.
Petrus zieht die Grenze großzügig, aber auch berechnend: Bis zu siebenmal will er Mitmenschen vergeben, die ihn verletzt, ihm geschadet oder nicht geholfen haben – bis zu siebenmal, dann reicht’s. Petrus will mit dieser Bemessung vor Jesus glänzen und Vorbild in Sachen Vergebung sein. Petrus aber hat sich verrechnet, denn Jesus setzt ein anderes Maß: „Bis zu siebzigmal siebenmal“, also bis zu 490-mal soll man(n) und frau vergeben und damit eigentlich immer! Kann Jesus mit Petrus und mit mir rechnen, dass wir uns so verhalten?
„Der/die muss mir vergeben“, sagt sich leicht. Wenn ich aber selbst in der Rolle dessen bin, der/die vergeben soll, tue ich mich mit versöhnlichen Worten und Gesten schwer – da messe ich oft (wie der Diener im Evangelium) mit zweierlei Maß: Großzügigkeit, ja unermessliche Nachsicht für mich und mein Verschulden – Unerbittlichkeit und gnadenlose Härte gegenüber anderen. So gerate ich in Schuld oder bleibe meinen Mitmenschen viel schuldig: Wertschätzung und Respekt, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Mitmenschlichkeit und notwendige Hilfe.
„Die Rechnung, bitte!“ Gottes Güte als Maßstab für unser Leben? Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern, beten wir im Vaterunser. Wenn wir diese Bitte ernst nehmen; wenn sie das Maß unseres Zusammenlebens ist; wenn nicht nur Gott uns gegenüber, sondern auch wir Menschen untereinander, sie in die Tat umsetzen, dann bricht der Himmel schon hier auf Erden an. Dann haben wir die Rechnung nicht ohne „den Wirt“, nicht ohne Gott gemacht, sondern mit IHM und wie ER gerechnet – alles andere wäre vermessen. AMEN.

veröffentlicht von Dr. Dieter G. Jung als Impuls zum Sonntagsevangelium im Heinrichsblatt – Ausgabe vom 17. Sept. 2023

PREDIGT 23. SO IM JK (A)

Röm 13,8-10 + Mt 18,15-20

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!
Wenn nach dem Essen die Teller in einem Lokal abgeräumt werden, fragt die Bedienung oder der Ober in der Regel: „Hat’s gepasst?“ „War’s recht so?“ oder „Hat es Ihnen geschmeckt?“ – Kürzlich stellte mir ein Kellner keine dieser Fragen, sondern sagte Folgendes: „Wenn es Ihnen geschmeckt hat, sagen Sie es gerne Ihren Freunden und Bekannten weiter! Wenn es Ihnen nicht geschmeckt hat, sagen Sie es mir!“
„Wenn es Ihnen geschmeckt hat, sagen Sie es gerne Ihren Freunden und Bekannten weiter! Wenn es Ihnen nicht geschmeckt hat, sagen Sie es mir!“ Eine gute und sinnvolle Verhaltensregel: das Gute und Positive weitersagen als Werbung für die Gastwirtschaft und das Negative unter vier Augen mit der Bedienung und ggf. dem Koch oder dem Wirt zu besprechen, damit die/der eine Chance hat, es beim nächsten Mal besser zu machen.
„Wenn es Ihnen geschmeckt hat, sagen Sie es gerne Ihren Freunden und Bekannten weiter! Wenn es Ihnen nicht geschmeckt hat, sagen Sie es mir!“ Hand aufs Herz: Oft machen wir alle es doch umgekehrt. Das Positive nehme ich oft ganz selbstverständlich hin ohne einen Dank, ohne ein Lob oder ein gutes Wort, aber das Schlechte erzähle ich nur allzu gern und genüsslich überall herum. Wie gern schimpfe ich über andere, über die scheinbar missratenen Kinder, die nervigen Nachbarn, den uneinsichtigen Chef, die unfähigen Kollegen… oder auch über Gastwirte. Es ist eben viel leichter über jemanden zu lästern als mit jemandem zu reden.
Auch wenn es den Jüngern und auch uns schwer fällt, empfiehlt uns Jesus ein anderes Vorgehen: Miteinander reden, statt hinter dem Rücken übereinander: „Wenn dein Bruder [bzw. deine Schwester] gegen dich sündig, dann geh und weise ihn [bzw. sie] unter vier Augen zurecht“ (Mt 18,15). Auf den anderen zugehen, ihn/sie beiseite nehmen, ihn/sie nicht vor anderen bloßstellen und abkanzeln, sondern miteinander auf Augenhöhe über die Sache reden, und sie, wenn möglich, im wertschätzenden Zwiegespräch aus der Welt zu schaffen. Diese correctio fraterna, die mitbrüderliche bzw. geschwisterliche Zurechtweisung, ist ein guter Weg, mit dem Fehlverhalten Mitmenschen umzugehen. Es ist kein Vertuschen, sondern ein liebevoll Ermahnen in vertrauensvoller Privatatmosphäre, die dem, der falsch gehandelt hat, die Möglichkeit lässt, das Fehlverhalten auf Zukunft hin zu korrigieren und – wenn möglich – den entstandenen Schaden wieder gut zu machen. Gegebenenfalls soll ich in einem zweiten Gespräch weitere vertrauensvolle Gesprächspartner hinzuziehen, um dieses Ziel zu erreichen – ein Gesprächsprozess, oftmals ein Ringen, der mir auch einiges abverlangt und sicher schwerer ist, als über andere zu lästern. Wenn ich nicht mit meinen Mitmenschen rede, sondern über sie, dann lasse ich sie außen vor, dann gebe ich ihnen keine Chance auf meine Worte und Vorwürfe zu antworten. Auch auf die Art meiner Rede und meines
Tuns kommt es an, darauf weist Paulus im Brief an die Gemeinde in Rom hin (vgl. Röm 13,8-10): Liebe sind wir einander schuldig und – bei aller Kritik – auch einen liebe- und respektvollen Umgang miteinander. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Statt vorschnell und lieblos zu verurteilen und von der Gemeinschaft auszuschließen und exkommunizieren rät Jesus, immer wieder das Gespräch zu suchen. Jedes Fehlverhalten eines/einer Einzeln schädigt zunächst das/die Opfer, aber auch die Gemeinschaft, die christliche Gemeinde als Ganze – miteinander reden ist der Weg, um zueinander zu finden und Fehler zur korrigieren. Erst, wenn alles Reden nichts nützt, soll ich in die Öffentlichkeit gehen und Fehler publik machen und aufdecken. Dieses Ringen um eine gute Lösung, das Ringen im Gespräch, die mitmenschliche Ermahnung, soll nicht zur Spaltung der Gemeinde/Gemeinschaft führen, sondern die Einheit erhalten. Ringen um die richtigen Worte, Worte, die den Menschen dienen – das ist Seelsorge von Mensch zu Mensch. Der/die Einzelne und die Gemeinde – und nicht Petrus allein wie vor zwei Wochen im Sonntagsevangelium (vgl. Mt 16,19) – binden und lösen: „Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt 18,18). Es geht um Gemeinschaft beim Lösen von Problemen, beim Lösen von Schuld und auch beim Gebet: Gemeinschaft „in Gottes Namen“ (Mt 18,19), mit Jesus und untereinander, die einander annimmt trotz Sünde und Schuld, miteinander darüber redet und verzeiht – wie Gott uns verzeiht und vergibt. Wenn ihnen diese Worte Jesu und meine Auslegung dazu „geschmeckt hat, sagen Sie es gerne Ihren Freunden und Bekannten weiter! Wenn nicht, sagen Sie es mir!“ AMEN.