„ZUKUNFTSWERKSTATT“ …

… des katholischen Seelsorgeverbunds Dreifaltigkeit

„Zukunftswerkstatt“ – unter diesem Motto stand der gemeinsame Einkehrtag der Pfarrgemeinderäte des katholischen Seelsorgebereichs Dreifaltigkiet, der Schwarzenbach an der Saale, Rehau und Oberkotzau umfasst.

Nach einer kurzen Begrüßung mit anschließendem geistlichen Impuls durch Dekan Joachim Cibura begann die erste Arbeitsphase. Der Nachmittag diente weniger dazu, effektiv Planungsarbeit zu leisten, sondern ähnelte mehr einer Gelegenheit zum Austausch und beinhaltete ein Seminar um das Verständnis von Veränderungsprozessen zu fördern.

Einkehrtag1

Dafür waren zwei Gemeindereferenten eingeladen worden, die sich zunächst vorstellten. Es waren Hans-Josef Aschemann und Katja Straubinger-Wolf.

Um die Kommunikation der ansonsten getrennten Gremien untereinander zu fördern, sollten sich daraufhin zufällige Gruppierungen an verschiedenen Plakaten im Raum sammeln und das auf dem Plaka stehende Thema bereden. Man erzählte sich vom „Café Wertschätzung“, von Anekdoten aus Pfarrei und Kommune und von Problemen. Um weitere Gesprächsmöglichkeit zu bieten, gab es danach bereits eine kurze Pause mit Kaffee und Kuchen.

Doch schon bald erklärte Katja Straubinger-Wolf anhand der Geschichte vom Einzug des Volkes Israel ins gelobte Land das Wesen, die Wichtigen Eigenschaften und die Probleme von Veränderungsprozessen, wie er unweigerlich auch dem Seelsorgebereich Dreifaltigkeit bevorsteht.

Ein klares Ziel und Klarheit über die eigenen Wurzeln und Identität seien ebenso wichtig, wie die Angewohnheit der Verändernden, während des gesamten Prozesses eine analytische Vorgehensweise zu bewahren, wie das im Dekanat Hof jüngst durch die Gemeindebefragung „Hof 2035“ gezeigt wurde. Im Falle des Volkes Israel bestand die Identitätsfindung aus der Bestückung der Bundeslade. Auch am Einkehrtag gab es eine Bundeslade, für die natürlich Träger gesucht wurden. Denn auch Pioniere, Leitfiguren, sind wichtig bei Veränderungen. So gehen nun die ersten mit der Bundeslade wörtlich über den Jordan, um den Weg für die Masse zu prüfen, wie im Bild von Dekan Joachim Cibura und den drei Pfarrgemeinderatsvorsitzenden gezeigt. Und dabei bedeutet ein „über den Jordan gehen“ keinesfalls das totale Versagen, sondern eher das Zurücklassen überkommener Verhaltensweisen und Ballast.

In der Bibel ist von der Beteiligung aller zwölf Stämme Israels die Rede und genauso müssen bei einer tiefgreifenden Veränderung, wie dem Zusammenführen dreier Gemeinden, möglichst viele Beteiligte und Betroffene „mitgenommen“ und nicht zurückgelassen werden, auf dem Weg in die Zukunft.

Doch wenn man gegen Ende dann doch vor den Mauern Jerichos steht und nicht weiterkommt, ist ein Aufgeben nicht erlaubt und mit einem Anpackspruch kann aus einer ewigen Jammerei neuer Mut erwachsen.

Nach dieser miterlebten Reise nach Jerusalem folgte eine weitere kurze Pause und es wurde konkret. Da sich die drei Pfarreien noch am Beginn eines Veränderungsprozesses hin zu einem Seelsorgebereich befinden, setzten sich die Vertreter der drei Pfarreien zunächst zusammen und ergründeten anhand eines Fragebogens wichtige Elemente der gemeinschaftlichen Identität. Wichtige Traditionen, Personen und andere Kernelemente fanden den Weg auf Schriftrollen, die danach vorgestellt und in die Bundeslade gelegt wurden, um die Menschen auf dem Weg in die hoffentlich gemeinsame Zukunft zu begleiten. Teilweise gab es Momente zum Schmunzeln, teilweise entstanden kleine Diskussionen, doch vor allem traten wichtige Probleme der einzelnen Pfarrgemeinden zutage, die den anderen Anwesenden wahrscheinlich nicht, oder zumindest nicht in vollem Ausmaß bekannt gewesen waren, was sicherlich deutlich zum Abbau von Distanz beitrug.