OSTERNACHTFEIER 2016

Die kath. Pfarrgemeinde St. Franziskus in Schwarzenbach an der Saale beging am Ostersonntagmorgen um 6 Uhr eine gut besuchte Osternachtfeier. In seiner Predigt ging Pfarrer und Dekan Joachim Cibura auf die Osternachtfeier ein und Cibura, der für seine aussagekräftigen und betonten Predigten bekannt ist, wandte sich direkt an die Gemeinde: „Liebe Schwestern und Brüder, also mal ehrlich sie glauben das mit der Auferstehung wirklich? Sie sind ja verrückt! Wie soll denn das gehen? Tot ist tot. Aus die Maus. Albernes Geschwätz. Da will sich jemand einfach nicht mit dem Tod abfinden. Sie glauben wohl alles: Das der Osterhase die Eier bringt und Frau Holle die Betten ausschüttelt wenn es schneit. Voll plemplem. Schalten sie doch mal ihr Hirn ein. Ich will ihnen nicht ihren Osterglauben nehmen aber wir alle kennen solche Reaktionen, wenn wir von Auferstehung und unserem   Glauben reden. Für viele ist es ein nettes Märchen oder eine Verrücktheit, mit der die Christen die Menschen nicht belasten sollen. Der Auferstandene ist etwas anderes als ein Osterhase oder Frau Holle. Er ist keine Erfindung sondern eine Erfahrung, die Menschen gemacht haben, und die Menschen heute machen. Wichtig ist eigentlich nur, dass wir neugierig bleiben wie Petrus der den Frauen zwar nicht glaubt, aber trotzdem zum Grab geht, der sich wundert über das, was geschehen ist. Ich kann ihnen die Auferstehung nicht beweisen, aber ich will mithelfen dass sie Auferstehung erfahren, dass sie offen bleiben für das Geheimnis, dass sie sich nicht mit der Oberfläche zufrieden geben. So sicher der Tod auch ist, und so sehr er auch wehtut, so viel Sinnlosigkeit es auch gibt, heute behaupten wir völlig verrückt, dass der Tod nicht mehr sicher ist, dass der Schmerz überwunden wird und dass es in allem Unsinn Sinn gibt. Irgendwie ist da mehr als der blanke Verstand. Wir müssen verrückt sein. Wir müssen uns von festen Gewohnheiten, Denkweisen trennen weil Leben voller Überraschung ist. Heute ist eine verrückte Nacht. Zeiger werden verrückt. Steine werden verrückt. Wir trauen Gott die Verrücktheit zu. Er verrückt den Tod von seiner Machtposition. Das Leben ist gehalten, unser aller Leben. Wir ahnen das große Geheimnis, im Blick auf das leere Grab, auf die Spuren der Auferstehung, die wir entdecken dürfen und die wir schenken können. Machen wir in diesem Sinn die Welt verrückt. Amen.“ … so Pfarrer und Dekan Joachim Cibura zu den Gottesdienstbesuchern.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich ca. 120 Besucher im Gemeinderaum von St. Franziskus zu einem gemeinsamen Osterfrühstück das von fleißigen Helfern der Gemeinde geplant, organisiert und durchgeführt wurde.

Impressionen:

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Am darauf folgenden Ostermontag gestalteten Jugendliche der Gemeinde zusammen mit der Jugendband von St. Franziskus den Gottesdienst. Sie machten sich Gedanken über das Feiern. Verschiedene Anlässe zum Feiern wurden genannt: Geburtstags -, Namenstags -, Jubiläums -, Oster – und Weihnachtsfeier. Zum Feiern gibt es im Verlauf eines Jahres der Anlässe genug. Die Jugendlichen stellten auch fest, dass eine Feier auch ohne Alkohol ganz gut gelingen kann. Wichtiger dabei ist die Gemeinschaft und die Geselligkeit, das Treffen mit Freunden, das Wiedersehen mit guten Bekannten oder mit lieben Verwanden. Überrascht und aufmerksam gemacht waren die Gottesdienstbesucher immer dann, wenn in den Worten des Pfarrers das Wort „-feier“ vorkam. In diesem Moment erklang auf einer Triangel ein heller Hinweiston. Nach dem Gottesdienst fand auf dem Gelände um die Kirche für die Kinder ein lustiges Eiersuchen statt.

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Mit viel Freude und Ehrgeiz waren die Kinder beim Eiersuchen auf dem Gelände um die St. Franziskuskirche bei der Sache. Den Startschuss dazu gab Pfarrer und Dekan Joachim Cibura (Siebter von links).