GOTTESDIENSTE FÜR DICH+MICH

Gottesdienste in der Coronazeit für DICH+MICH in St. Franziskus

Am 02.03. feierten die Christen in der katholischen Pfarrkirche St. Franziskus den zweiten  Gottesdienst für besonders schwer betroffene Gruppen unserer Gesellschaft. Dieses Mal standen Lehrkräfte und Arbeitnehmer im Homeoffice im Fokus. Astrid Schubert und Barbara Knoblich verdeutlichten in einem Anspiel die Situation  der Lehrerinnen und Lehrer im Distanzunterricht. In einem „Dialog zweier Kolleginnen“ drückten sie die Schwierigkeiten aus, mit denen Schülerinnen und Schüler tagtäglich konfrontiert sind,  z.B. fehlende Lernorte, räumliche Enge zuhause, schlechtes WLAN, fehlende Konzentration und  Ablenkung durch Geschwister, TV oder Smartphones. Barbara Knoblich sagte: “Ich mache mir Sorgen über Kinder,  weil sie sich wegklicken und ich sie nicht sehen kann“.

Lehrkräfte, wie auch andere Arbeitnehmer im Homeoffice  haben auch mit einer veränderten Zeitstruktur zu tun, berufliche Arbeit und Privates sind nicht mehr getrennt. „Wäsche aufhängen und danach gleich wieder E-Mails der Schüler beantworten – das ist eine ganz neue Erfahrung.“ In dem Gespräch war auch von riesigen Fortschritten im digitalen Unterrichten und den gut gemeisterten Herausforderungen die Rede. Die beiden Lehrerinnen haben sich mit Optimismus und einem guten Gefühl verabschiedet.

Das Evangelium kündete von der Heilung eines Blinden in Jericho.  Durch eine Berührung wurde der Kranke geheilt. „Auch wir brauchen Kontakt,  Zuwendung,  Berührung – ein Virus verhindert dies zur Zeit“, betonte Astrid Schubert. In den Fürbitten wurde besonders der Menschen gedacht, die in der Zeit der Pandemie Großes leisten, deren Arbeit aber oft nicht gesehen wird: Eltern, die Homeoffice und Kinderbetreuung gleichzeitig stemmen müssen, Lehrkräfte, die sich unermüdlich um ihre Schüler kümmern, Schulleiterinnen und Schulleiter, die Schule im Lockdown organisieren, die vielen Väter und Mütter, die nicht müde werden, ihre Kinder zu unterstützen. Knoblich sagte: „Wir  wollen mehr als nur arbeiten- wir wollen in das Leben anderer  Menschen Licht bringen.“ Dazu sollte Gott Kraft, Mut und Vertrauen schenken. Mit dem Lied  „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ gesungen von Astrid Schubert und begleitet mit der Gitarre durch Barbara Knoblich  wurde der Gottesdienst beendet.

Geschäftsschließungen, Stillstand in Kunst, Kultur, Theater oder Musik belasten die in diesen Sparten tätigen Menschen. Kurzarbeit, ausbleibende Aufträge, Arbeitslosigkeit lassen die Beschäftigten langsam mürbe werden. Barbara Schaefer lud mit der Fabel „ Die kleine Schraube“ des Literatur-Nobelpreisträgers Rudyard Kipling zum Nachdenken ein. Eine kleine Schraube personifiziert beispielsweise  eine Musikerin, einen Architekten, einen Schauspieler oder eine Ärztin – jeder arbeitende Mensch ist mit seiner Profession unverzichtbar, ein Teil des großen Ganzen und wichtig für das Funktionieren des „gesamten Schiffes“, nämlich unserer Gesellschaft.

Schaefer betonte in ihrem Impuls, dass diese Menschen gerade jetzt unseren Zuspruch und auch Ermutigung zum Durchhalten benötigen. „Das hält unser Schiff zusammen. Das ist für uns alle wichtig.“