WELTGEBETSTAG DER FRAUEN AM 5.3.2021

Gottesdienst zum Weltgebetstag 2021- Worauf bauen wir?

Ein kleines Team hat dieses Jahr unter besonderen Bedingungen den Gottesdienst zum Weltgebetstag 2021 in der St. Franziskuskirche in Schwarzenbach an der Saale gestaltet. Der Weltgebetstag ist die größte und älteste weltweite ökumenische Frauenbewegung und zugleich wurde in vielen Ländern der Erde dieser Gottesdienst am 1. Freitag im März gefeiert.

(von links Pfarrerin Annett Treuner, Walburga Arnold, Karin Vogel, Bärbel Mildner, Rita Krause)

Frauen aus Vanuatu haben dieses Jahr die Gottesdienstordnung herausgegeben. Wo liegt bitte Vanuatu, mögen sich die Besucher zunächst gefragt haben. Vanuatu ist ein Südseeparadies: Blaues Meer mit exotischen Fischen und Korallen, Traumstränden und dahinter ein tropischer Regenwald mit Überfluss an Früchten und überall glückliche Gesichter – zu Recht stand die Bevölkerung von Vanuatu mehrere Jahre an erster Stelle des weltweiten Glücksindex. Die 83 Inseln liegen irgendwo zwischen Australien, Neuseeland und den Fidschiinseln, genau da wo wir denken, da muss das Ende der Welt sein.

Doch es gibt auch die Kehrseite: Vanuatu ist weltweit das Land, das am stärksten den Gefährdungen durch Naturgewalten und den Folgen des Klimawandels ausgesetzt ist. Der Meeresspiegel steigt und steigt und Vanuatu liegt zudem im pazifischen Feuerring mit mindestens sieben aktiven Vulkanen und regelmäßigen Erdbeben. Ein großes Problem ist darüber hinaus die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen.

Zwischen all diesen widersprüchlichen Bedingungen muten uns die Frauen des Weltgebetstags aus Vanuatu die Frage zu: „Worauf bauen wir?“ was auch der Titel des Gottesdienstes ist. Was trägt unser Leben, wenn alles ins Wanken gerät?

Nach einer eindrucksvollen Diashow über die Schönheit des Landes verweist Pfarrerin Annett Treuner auf das schwere Seebeben der Stärke 6,1 in der letzten Nacht vom 5.03.21 der Stärke 6,1 in Vanuatu. Die Erschütterungen waren auch auf einigen der Inseln zu spüren. In den letzten 30 Tagen gab es bereits 30 kleinere Beben. Risse in Häusern und Flutwellen sind die Folge solcher Beben.

Auch das Titelbild erzählt von einer Naturkatastrophe. Die Künstlerin Juliette Pita verarbeitet darin ihre eigenen Erfahrungen während des verheerenden Zyklons Pam im Jahr 2015: Eine Palme biegt sich im Wind. Die Wellen schlagen hoch und eine Frau beugt sich schützend über ihr Kind. Rechts am Horizont sind Kreuze zu sehen für die vielen Menschen, die bei der Katastrophe gestroben sind.

Für die Einwohner von Vanuatu, die Ni-Vanuatu, ist es also lebenswichtig darüber nachzudenken: Wie können wir unsere Häuser möglichst sicher bauen? Aber auch im übertragenen Sinn fragen sie: Wie können wir unser Lebenshaus sicher und auf festem Grund bauen?Jesus gibt auf diese Frage in seiner Bergpredigt eine klare Antwort: Wer meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, …. Wer meine Worte hört und nicht danach handelt, ist ein Tor.

Beide hören auf Jesu Worte, aber klug ist nur der, der auch danach handelt. Diejenigen, die nach Jesu Worten handeln, die bauen ihr Lebenshaus auf ein festes Fundament. Für unser Handeln gibt Jesus uns in der Bergpredigt einen Maßstab mit, eine goldene Regel, an die wir uns halten können: Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!

Wie kann solch kluges Handeln an anderen heute aussehen – in meinem persönlichen Umfeld, in unserer Gesellschaft, global? Das ist keine Frage, die wir mal schnell beantworten. Sondern das ist eine lebenslange Frage beim Bau unseres Lebenshauses. Mögen wir sie uns jeden Tag stellen und immer wieder tagesaktuell beantworten.

Rita Krause