PREDIGT 4. SONNTAG IN DER OSTERZEIT (C)

Apg 13,14.43-52 + Joh 10,27-30

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!
Hirte sein – ein Beruf, den heutzutage kaum mehr einer machen will: immer draußen, scheinbar nur dumm rumstehen – so die klischeehafte Vorstellung, die auch in einem Zeitungsartikel der Heimatzeitung meiner Eltern zu lesen war; dabei ist Hirte sein ein Beruf, der viel Einfühlungsvermögen erfordert für jedes einzelne Schaf und seine Bedürfnisse.
Schaf sein – will aber auch niemand: Wer will sich schon sagen lassen, wo es lang geht? Wer will sich schon gern führen lassen und dumm wie ein Schaf oder lammfromm hinter einem Hirten her trotten? Selbstbestimmt wollen wir Menschen heute leben. Das Beziehung und die Bezogenheit vom „guten Hirten“ und den „hörigen Schafen“ stößt heutzutage vielen auf: Es ist nicht ihr Bild von Kirche. Viele stören sich an den Hirten unser Tage und an Hirten vergangener Zeit und ihrem Versagen.
Wenn wir das Bild vom Hirten und der Herde aus biblischer Sicht sehen, dann ist Jesus Christus der gute Hirte – er allein. „Ich bin der gute Hirt“ (Joh 10,11.14), sagt Jesus wenige Verse vor dem heutigen Evangelien-Abschnitt (Joh 10,27-30). Bei Jesus und seiner Vorstellung von Hirte und Herde geht es nicht um eine Hierarchie unter den Menschen, nicht um eine Über- und Unterordnung von Klerikern und Laien, nicht um Macht oder Vorrangstellung unter den Schäfchen. Jesus Christus geht es um gelebte Zugehörigkeit. In dem Wort „Zugehörigkeit“ steckt das Wort „hören“ drin; ich gehöre dazu; ich habe ein Gehör, um aus dem Gewirr der Stimmen, Laute und Klänge, die Stimme des Hirten zu hören. Auf das „Hören“ kommt es also an! Jesus sagt: Die ihm Zugehörigen „hören auf meine Stimme: ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Joh 10,27). Auf die Stimme Jesu, sollen wir hören. Als Hirte weißt er den Weg zum Leben – im Hier und Jetzt – und darüber hinaus. Wer Jesus Christus dem guten Hirten folgt, dessen Lebensweg endet nicht in einer Sackgasse, sondern führt ins ewige Leben (vgl. Joh 10,28). Wer Jesus Christus folgt, dessen Leben ist geborgen in Gottes Hand – er lässt die Menschen nicht fallen – er fängt vielmehr auf, wenn wir von Menschen fallengelassen werden.
Für viele Christen ist genau das in Psalm 23 ausgesagt: „Der Herr ist mein Hirte…“. Der Beter/die Beterin des bekannten und beliebten Psalms hat dieses Urvertrauen, dass Gott ihn/sie führen wird: auf gute Weide, durch Krisen hindurch und auch auf schwierigen Abschnitten auf dem Lebensweg. Ihm, dem guten Hirten, vertrauen – spüren, dass er es gut meint, dass er der Weg zum Leben ist (vgl. Joh 14,6). „Wenn ich Jesus Christus nicht gehabt hätte, wäre ich verloren gewesen; dann würde ich heute nicht mehr leben“, derartige Aussagen begegnen mir immer wieder in Seelsorgegesprächen.
Der Weg mit Jesus Christus führt ins Leben und nicht in den Tod – das ist der Unterschied zu den Führern, Verführern und Machthabern vergangener Tage und der heutigen Zeit. Auf das Hören kommt es an – da-rauf genau hinzuhören, um nicht auf falsche Botschaften und Nachrichten oder auf lebenszerstörende Befehle hereinzufallen. Es geht darum, das Leben zu schützen von Anfang an – das ist echte „Hirtensorge“ für das Leben und „Führungsaufgabe“ zu gelingendem Leben. Vor 77 Jahren, am 08. Mai 1945, war der zweite Weltkrieg zu Ende; Hitler, der Führer und Verführer so vieler Menschen, der viele Soldaten in den Tod geführt hat und durch den grausamen und menschenverachtenden Krieg viele Menschen, darunter über 6 Millionen Juden, um ihr Leben gebracht hat, war besiegt. Heute sehen wir mit Sorge, dass Geschichte sich wiederholt und der russische Führer Tod und Leid über viele Menschen bringt. Dieser Weg führt nicht zum Frieden und dient nicht dem Leben. Das Vorbild vom guten Hirten ist heute aktueller und konkreter denn je.
Am heutigen „Gute-Hirten-Sonntag“ wird um geistliche Berufungen gebetet – in Oberkotzau sogar die ganze Nacht hindurch. Jesus, dem guten Hirten nachfolgen in verschiedenen Berufen der Kirche: als Gemeinde- und Pastoralreferent, als Kindergärtnerin oder Religionslehrer, als Ordensfrau oder Priester, im Pfarrgemeinderat, als Mutter und Vater, als Oma und Opa – wir alle sind Gerufene. Hören wir auf die Stimme von Jesus Christus; hören wir auf sein Wort und seine Wegweisung zum Leben. Sagen wir die Botschaft des guten Hirten weiter, wie Paulus und Barnabas (vgl. Apg 13,14.43-52). Führen wir Menschen zu Jesus Christus – nicht mit Zwang oder Drohung, sondern behutsam und zärtlich – wie der gute Hirte. AMEN.

DEKANATSPROJEKT HOF 2035 – 002

Dekanatsprojekt Hof 2035  –  Umfrage

In diesen Tagen erhalten Sie einen Fragebogen von Ihrer Pfarrgemeinde.

Bitte unterstützen Sie dieses Projekt und füllen Sie diesen Fragebogen aus. Ihre Meinung / Ihre Einschätzung ist uns wichtig: Es geht um die Zukunft auch Ihrer Kirchengemeinde. Einige Vertreter(innen) von Haupt- und Ehrenamtlichen machen sich in einer Projektgruppe viele Gedanken: Uns ist es wichtig, nicht völlig falsch zu liegen. Ihre Meinung ist für uns Basis der weiteren Überlegungen. Nehmen Sie sich die paar Minuten Zeit und geben Sie den Fragebogen im Umschlag in

Ihrer Kirche wieder ab, oder schicken ihn per Post. Abgabeschluss: 7. Januar 2016.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Ihr Dekan Joachim Cibura
Leiter der Projektgruppe

gebet

DEKANATSPROJEKT HOF 2035 – 001

Die Projektgruppe will  zukünftig regelmäßig über die Dinge berichten, die uns beschäftigen.  Mitglieder der Projektgruppe sind:

Alexander Brehm, Münchberg

Joachim Cibura, Schwarzenbach an der Saale

Volker Drechsel, Münchberg

Mechthild Fröh, Hof

Herbert Punzelt, Naila

Astrid Schubert, Schwarzenbach an der Saale

Hans-Jürgen Wiedow, Hof

Alexandra Wolf, Helmbrechts

In den bisherigen Sitzungen wurden mögliche Themenfelder zusammengetragen. Ein Zeitplan wurde festgelegt. Bis Ende Februar 2016 sollen die Handlungsempfehlungen für die Seelsorge im Dekanat erarbeitet werden. Danach wird in den Gremien (Dekanatsrat / Pastoralkonferenz / Ordinariatskonferenz) darüber beraten. Am Pfingstfest 2016 sollen die Handlungsempfehlungen vorliegen.

 

Bestimmte Themenfelder wurden in Kleingruppen schon intensiver bearbeitet, wie  „Die Zusammenarbeit von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen“ ,   „Welche Prioritäten wollen und können wir im Dekanat setzen?“, „Gottesdienste/ Sakramente/Liturgie“, „Strukturen und Verwaltung“ und  „Wie ist der Ist-Zustand in den einzelnen Gemeinden und Gottesdienstorten (Gottesdienstbesuch, Zustand der Gebäude, Gemeindeleben, Eigeninitiativen)“.

 

Der Projektgruppe ist klar, dass es im ersten Schritt vor allem darum gehen muss, möglichst viele Informationen zu sammeln, Entwicklungen zu beschreiben, Themen zu bündeln und zu sortieren. Erst dann können mögliche Konsequenzen überlegt werden, wohin es gehen kann, können Handlungsempfehlungen ausgearbeitet werden. Sie merken wir sind noch ganz am Beginn dieses Prozesses und doch ist ein Einstieg geschafft und die Projektgruppe hat ihre Arbeit aufgenommen.

 

In den kommenden Sitzungen wird es vor allem darum gehen, wie die Gruppen und Gremien, die Gottesdienstbesucher, die Katholiken unseres Dekanats in das Projekt eingebunden werden können. Die Frage, an der wir unsere Arbeit ausrichten, wird sein: wie können wir als Kirche im Dekanat Hof auch mit weniger pastoralem Personal, weniger werdenden Katholikenzahlen gut in die Zukunft gehen? Eine Umfrage bei allen Katholiken des Dekanates  ist angedacht. Wenn Sie selbst Vorschläge haben oder weitere Informationen benötigen, wenden sie sich bitte an

 

Dekan Joachim Cibura,
Richard-Wagner-Straße 2
95126 Schwarzenbach an der Saale.

Email: joachim [dot] cibura [at] erzbistum-bamberg [dot] de

Stichwort: DP 2035