PREDIGT 7. SONNTAG IM JK (A)

1 Kor 3,16-23 + Mt 5,38-48


Der Feind hört nicht auf Gottes Geist,
sein Tun aus andren Quellen speist,
und die sind böse und gemein,
bereiten and’ren große Pein.
Was sagt denn Jesus da dazu?
Wer dich auch schlägt, den lass in Ruh!
Dem halt die andre Wange hin (Mk 5,39),
dann brichst vielleicht des Feindes Sinn!
Frauen und Kinder haben das erlitten,
auch in der Kirche – unbestritten,
Missbrauch und Schläge sind nicht schön,
das muss sich ändern, bitteschön!
Die Worte Jesu – das ist ihr Gehalt –
sind keine Legitimation für häusliche Gewalt.
Drum ist es gut, es ist nicht schlecht,
wenn Frauen pochen auf ihr Recht,
nicht nur im Orient, im Iran,
wo Frauenrechte sind arm dran.
Wo Religion den Hass diktiert
und Frauen täglich schikaniert,
brutal misshandelt, unterdrückt,
zu Recht man auf die Straße rückt,
Veränderungen fordert ein,
weil jede(r) Gottes Kind tut sein.
Wie sind Jesu Worte dann gemeint,
wenn sie nicht passend, wie es scheint.
Was nützt es mir denn nachzugeben,
außer dass ich fromm bin im Leben?
Auf Genugtuung und Vergeltung soll ich verzichten,
ein Narr müsst ich sein, tät ich mich danach richten –
so denken viele, manchmal auch ich,
aber wenn ich nachdenk‘, merke ich:
Nur wer gelassen ist, der kann es wagen,
überhaupt erst nicht zurückzuschlagen;
nur wer beherrscht und souverän,
wird meistern diesen Streit bequem;
Er spart zudem auch seine Kraft,
der Schmutz perlt ab, ganz meisterhaft;
am anderen da bleibt er haften,
der muss sein‘ eig’nen Schmutz verkraften.
Wer nachgibt, hat ein höher Ziel,
im Sinne Jesu geht’s um viel:
um mehr an Liebe, darum geht es –
ich hoffe, dass auch Ihr versteht es!
Der Maßstab, das ist die Macht der Liebe,
sie wird siegen, wenn ich sie einübe.
Die Liebe zur Macht ist nicht gemeint,
die trennt mehr, als dass sie vereint.
Die Liebe nimmt manch Ohnmacht hin,
verschenkt sich, gibt sich für andere hin (vgl. Mk 5,42),
wie Jesus in dem Kreuzestod,
gelitten hat für unsere Not.
Die Liebe siegt über den Tod sogar,
die Auferstehung macht es offenbar:
Nachgeben bis in den Tod hinein –
kann auch des Lebens Schlüssel sein.
Nachgeben hilft, in hilflosen Stunden:
Mach Ausweg, den hat Gott gefunden –
für mich –, damit ich auf ihm geh,
wenn ich vertraue, zu ihm steh.
Wenn ich ihn liebe, meinen Gott,
wird er mir helfen in der Not
und auch die Menschen, Mann und Frau.
Die Liebe siegt! – AMEN! – HELAU!