03/29/20

Predigt 5. Fastensonntag LJ A

Ez 37,12b-14 + Joh 11,3-7.17.20-27.33b-45 (KF)

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!

Angst vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus – über 1000 Corona-Tote in Spanien an einem Tag – überfüllte Kliniken in Italien; nicht alle akut an Corona Erkrankten können beatmet werden – Angst, ob es auch in Deutschland so weit kommt; hoffentlich nicht – Todesangst.

Wie in den heutigen biblischen Texten liegt der Tod in der Luft:

Die „Grabesstimmung“ (vgl. Ez 37,12b-13) ist Ausdruck der Hoffnungslosigkeit der Israeliten. Sie hatten ihre Lebenskraft verloren, waren des Lebens müde und wie tot. Der Prophet Ezechiel, ein Realist und Visionär, sieht diese Lebenswirklichkeit der Israeliten – er beschönigt nichts. Aber zugleich blickt er weiter. Durch seine Zusage neuen Lebens und neuer Lebendigkeit, durch Gottes wirkmächtigen Geist schenkt er den Totgeglaubten eine neue Perspektive: Hoffnung in todbringender Zeit.

Es ist die Hoffnung auf Heilung ihres kranken Bruders Lazarus, die auch Marta hat, weil sie an Gottes Wirkmacht in Jesus Christus glaubt – aber die Hoffnung ist in ihr gestorben: Ihr Bruder Lazarus ist tot.

Marta spricht ihre Enttäuschung aus, als Jesus doch noch kommt – in ihren Augen zu spät: „Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben“ (Joh 11,21). Sie hätte sich den Beistand Jesu gewünscht, als alles um Leben und Tod ging. Aus Marta spricht das Gefühl der Ohnmacht, der Hilflosigkeit angesichts des Todes – Erfahrungen von Schicksalsschlägen von Leid und Sterben in der eigenen Familie – Nachrichten von mit dem Tode Ringenden Corona-Erkrankten im Bekanntenkreis.

Jesus schlagen der Geruch des Todes, Vorwürfe und Tränen entgegen. Gegenseitiger Trost und ausgesprochene Bekenntnisse prägen die Begegnung von Marta und Jesus. Der Tod bringt in Bewegung: alle Personen und Menschengruppen, die im Evangelium genannt sind, stehen auf; sie stehen auf für das Leben und gehen zum Grab. Jesus weint – trauert – blickt ins Grab – es geht um Tod und Leben. Jesus ruft Lazarus am Ort des Todes zurück ins Leben: „Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11,43).

Wir möchten am liebsten Weglaufen vor dem Tod, aber das geht nicht: Denn nichts im Leben ist so sicher wie der Tod. Wir müssen lernen, mit dem Tod zu leben, wie auch mit dem Corona-Virus. Da kommt viel in Bewegung – innerlich; äußerlich sind Begegnungen und unser Bewegungsradius momentan stark eingeschränkt; das ist gut so, schmerzt aber auch: Shut down, Plexiglasscheiben, Mundschutz und Handschuhe – Danke allen die in Läden, Praxen, Kliniken und anderen systemrelevanten Berufen für andere da sind – anderen nur nicht zu nahe kommen, mitmenschliche Nähe in der Trauer fast unmöglich, Gemeinschaft von Angesicht zu Angesicht nur zu zweit und mit dem gebotenen Abstand.

Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden“ (Joh 11,4) und „Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11,43) – wie paradox und irreal klingen diese Worte Jesu angesichts der vielen Todesopfer, die Corona schon gefordert hat, derzeit fordert und noch fordern wird. Die Toten werden nicht wieder lebendig; sie kehren nicht wieder ins irdische Leben in den Kreis ihrer Familien zurück wie Lazarus. Das schmerzt. Die Bilder von den vielen Särgen in den Medien rühren uns zu Tränen, machen uns betroffen – wie Jesus angesichts des Todes seines Freundes Lazarus.

Obwohl Jesus Lazarus vom Tod erweckt, muss Lazarus einmal sterben: Er lebt nicht ewig auf Erden. Aber er kann anders sterben: „Lazarus, komm heraus!“ (Joh 11,43). Er weiß: Jesus hat mich herausgerufen aus dem Grab, hat mir die Fesseln gelöst, die mich im Tod gefangen und am Leben gehindert haben. Er, Jesus Christus, will, dass ich lebe – im Leben und im Tod. „Komm heraus!“ – das ist die tröstliche, Hoffnung spendende und Mut machende, ja frohe Botschaft gerade in dieser Zeit der Krise für mich: Jesus ruft auch mich beim Namen: „Komm heraus!“ Komm heraus aus dem Schneckenhaus und dem Gefängnis deiner Angst; komm heraus aus deinen begrabenen Hoffnungen – und lebe.

Es geht um dieses Leben vor dem Tod, um mein Leben aus in Zuversicht und Gottvertrauen, um mein Leben frei von Fesseln und Ängsten, die mich schnüren, einengen und „Leben in Fülle“ (vgl. Joh 10,10) verhindern.

Jesus Christus will, dass ich lebe – im Leben und im Tod. Das soll nicht nur Lazarus, sondern auch Marta und die Marta in mir erfahren – auch sie soll ihr Leben ändern – und ich meines: Nicht das ins Grab hinein schauen, sondern das aus dem Grab herauskommen; nicht in Resignation gefangen sein, sondern die Fesseln lösen; nicht in Tod und Trauer verhaftet bleiben, sondern dem Leben und seinen Möglichkeiten trauen.

Jesus geht sogar noch einen Schritt weiter, wenn er Marta und mir sagt, dass Er selbst dieses Leben, dieses „Leben in Fülle“ (vgl. Joh 10,10) ist: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (vgl. Joh 11,25-26).

Vielfach wurde diese tröstliche Zusage Jesu auf Sterbebildchen gedruckt – und das ist gut so. Leider sind dabei meist die drei Worte weggelassen, die Jesus direkt an Marta und direkt an mich richtet, die mich mit hineinnehmen und mich herausfordern: „Glaubst du das?“ (Joh 11,26).

Es geht um Leben und Tod; es geht um mein Leben vor dem Tod und um das ewige Leben nach dem Tod, das Jesus Christus allen verspricht, die an Ihn, „die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25), glauben:

Glaubst du das?   –   Glaubst Du das?   –   Glaubst du genau das?

In der Taufe wurden wir beim Namen gerufen, auf den Namen des dreifaltig-einen Gottes getauft und hineingenommen in Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi – wenn wir im Glauben an Ihn leben und in der Hoffnung auf Ihn sterben, werden wir auch mit Ihm auferstehen.   Amen.

Links:
–        Bonum est confidere: https://www.youtube.com/watch?v=euatrO_3tDM
–        Behüte mich Gott: https://www.youtube.com/watch?v=S6-UneKFn2I

03/22/20

Predigt 4. Fastensonntag LJ A

2. LESUNG – Eph 5, 8-14

Steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

Brüder!

8 Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts!

9 Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.

10 Prüft, was dem Herrn gefällt,

11 und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf!

12 Denn man muss sich schämen, von dem, was sie heimlich tun, auch nur zu reden.

13 Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet.

14 Alles Erleuchtete aber ist Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein.

 

EVANGELIUM – Joh 9, 1-41

Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit

1 sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.

2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?

3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden.

4 Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann.

5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen

7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.

8 Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?

9 Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es.

10 Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden?

11 Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach, und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen.

12 Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht.

13 Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern.

14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte.

15 Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen.

16 Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen.

17 Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet.

18 Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten

19 und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann?

20 Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde.

21 Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen.

22 Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen.

23 Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst.

24 Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.

25 Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann.

26 Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet?

27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden?

28 Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose.

29 Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt.

30 Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet.

31 Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er.

32 Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat.

33 Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können.

34 Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus.

35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn?

36 Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube.

37 Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es.

38 Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.

39 Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.

40 Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind?

41 Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.

 

PREDIGT zur 2. LESUNG – Ephemerer 5,8-14

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Jugendliche!

Jeden Tag das gleiche Ritual: Eine Kerze anzünden – so beginnt meine Gebetszeit im Rahmen der Exerzitien im Alltag. Eine Kerze anzünden – nicht etwa um eine romantische Stimmung zu erzeugen, sondern um still zu werden beim Blick in die Flamme. Äußerlich steht derzeit durch die Ausgangsbeschränkung vieles still, aber innerlich toben aufwühlende Bilder und Nachrichten, die mich in Angst und Schrecken versetzen:

der steile Anstieg der Corona-Infizierten, die Angestellten in den Praxen, Krankenhäusern und Lebensmittelläden, die oft schon jetzt an der Grenze der Belastbarkeit und einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, die vielen Särge in den italienischen Städten und Dörfern – allein gestern fast 800 Corona-Tote. All diese schrecklichen Bilder und Nachrichten aber auch wohltuende Telefonate nehme ich mit ins Gebet, in die Stille.

Eine Kerze anzünden in der gefühlten und erlebten Nacht dieser Tage.

Dieses Licht im Chaos erinnert mich an den Beginn der biblischen Erzählung über die „Erschaffung der Welt“ (vgl. Gen 1,1-5): Gott ordnet das Chaos, die chaotischen Verhältnisse, das „Tohuwabohu“, wie Gen 1,2 im Hebräischen Text heißt. Als erstes macht Gott Licht und bringt Licht ins Dunkel der Finsternis. „Und Gott sah, dass das Licht gut war.“ (Gen 1,4).

War damit alles gut? Ist damit alles gut, wenn wir eine Kerze entzünden? Nein, es ist nicht alles gut – bei weitem nicht. Aber das Licht schenkt Güte und Hoffnung – es strahlt hinein in die Dunkelheit dieser Tage.

Wie wichtig ist es da, „das Licht der Welt zu erblicken“: Wir sagen das im übertragenen Sinn, wenn ein Mensch geboren wird, ihm das Leben geschenkt wird und dieser Mensch Anteil hat an Gottes Schöpfung. Wir alle habe das erlebt: Wir haben das Licht der Welt erblickt. Wir könnten leichtfertig einen Haken dahinter setzten und sagen: erledigt, das war’s.

Das war’s eben nicht: Die Lesung aus dem Brief an die Epheser fordert uns auf: „Lebt als Kinder des Lichts“ (Eph 5,8) – und das inmitten der überspringenden Virus-Angst und sich breit machenden Hilflosigkeit; panische Hamsterkäufe helfen da nicht weiter – vielmehr verdunkeln sie das eigentliche Licht und schließen Bedürftige von der Versorgung mit dem Notwendigsten aus; wahrhaft kein Lichtblick in unserer Gesellschaft. „Lebt als Kinder des Lichts!“ (Eph 5,8). In der Taufe sind wir neu geboren und „durch den Herrn sind wir Licht geworden“ (vgl. Eph 5,8). Gott hat in der Taufe die Finsternis in uns beseitigt und uns erfüllt mit seinem Licht. Deutlich wird das bei der Übergabe der Taufkerze, die zuvor an der Osterkerze entzündet wurde: „Empfange das Licht Christi.“ Wir haben dieses Christuslicht empfangen – aber leben wir danach? Leben wir als Kinder des Lichts? Spürt man, dass wir erfüllt sind von diesem Licht, das hineinstrahlt in die Welt, oder verbreiten wir eher düstere Gedanken?

Im heutigen Evangelium macht Jesus einen Blinden sehend. Er hat sich Jesus, dem „Licht der Welt“ (Joh 9,5), zugewendet und an ihn geglaubt (vgl. Joh 9,35-38). Und darauf kommt es für uns als Christen an in diesen Tagen: hoffend und glaubend auf Jesus Christus, das Licht der Welt, zu blicken und nicht ängstlich auf den Corona-Virus, der die Welt auf schreckliche Weise gefangen nimmt. Genau das meint der Satz aus dem Epheserbrief: „steht auf von den Toten und Christus wird dein Licht sein“ (Eph 5,14). Wenden wir uns – bei allen gebotenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Virus – Christus zu: Er ist Licht und Leben (vgl. Joh 1,4) – Licht und Leben für uns. Entzünden wir in diesen Tagen bei unseren Gebeten bewusst eine Kerze, wenn möglich sogar unsere Taufkerze; setzen wir so ein Zeichen unserer christlichen Hoffnung: Christus ist unser Licht! Werden wir, entzündet von seinem Licht, selbst zum Licht, das „Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit“ hervorbringt (Eph 5,9) und das anderen leuchtet. Machen wir die Welt ein bisschen heller und werden wir für andere Menschen zum Lichtblick durch ein aufbauendes Wort, durch nachbarschaftliche Hilfe, durch unsere Anteilnahme und unser Gebet. Leben wir gerade in der dunklen Zeit der Corona-Pandemie als Menschen, die Hoffnung ausstrahlen, die Kontakt halten, trotz des gebotenen Abstandes.

In unseren offenen Pfarrkirchen brennen derzeit ganz bewusst die Osterkerzen: Christus, das Licht, ist und bleibt die Mitte jeder Pfarrgemeinde. Die Osterkerze ist Hoffnungszeichen und Lichtblick, dass Er, Jesus Christus, bei uns ist in dieser Zeit, in dieser gefühlten Ölbergnacht – und auch bei uns sein wird wenn Kreuz und Tod über uns kommen werden. Christus ist unser Licht, das von Ostern her selbst den Karfreitag erhellt.

Und auch das sind Lichtbliche und Zeichen gelebten Glaubens bei uns:

In Oberkotzau, Rehau und Schwarzenbach läuten die Glocken sonntags zur gewohnten Gottesdienstzeit – es wird hörbar: Christus ist unser Licht.

In Schwarzenbach liegen in ökumenischer Zusammenarbeit in den Lebensmittelgeschäften die Sonntagspredigt und ein Wochenimpuls auf. Zudem erklingt um 19:00 Uhr in St. Franziskus auf dem Glockenspiel „Der Mond ist aufgegangen“ und lädt zum Mitsingen ein (eine Anregung der ehem. ev. Bischöfin Käßmann) – die letzte Strophe des Liedes nimmt neben der Sorge ums eigene Wohlergehen auch die Kranken mit in den Blick. Der Seelsorgebereich Hofer Land lädt ein um 19:20 Uhr gemeinsam zu Hause den Rosenkranz zu beten (vgl. neues Gotteslob unter der Nr. 4).

In Regnitzlosau, das zur Pfarrei St. Josef Rehau gehört, entzünden Menschen in ökumenischer Verbundenheit um 20:20 Uhr eine Kerze, stellen sie als Zeichen der Hoffnung ins Fenster und beten in ihren Häusern.

Setzen wir – jede und jeder von uns – Zeichen der Hoffnung; schenken wir einander Lichtblicke und Ermutigung durch Wort und Tat.

Dazu entzünde Euch mit seinem Licht und segne alle, die ihr in Eure Gebete einschließt derguteGott+derVaterundderSohnundderHeiligeGeist. AMEN.

Sonnige und lichtreiche Grüße und Euch trotz allem einen gesegneten Sonntag

Dieter G. Jung

Pfarradministrator im Katholischen Seelsorgebereich Hofer Land zuständig für Schwarzenbach a. d. Saale – Oberkotzau – Rehau