OSTERNACHTFEIER IN ST. FRANZISKUS

Die kath. Pfarrgemeinde St. Franziskus in Schwarzenbach beging am Ostersonntagmorgen um 5 Uhr eine gut besuchte Osternachtfeier. In seiner Predigt ging Pfarrer und Dekan Joachim Cibura auf die Osternachtfeier ein und Cibura, der für seine aussagekräftigen und betonten Predigten bekannt ist, zeigte den Gottesdienstbesuchern einen kleinen Hammer. “Ein Hammer. Nicht der , mit dem man Menschen ans Kreuz schlägt. Heute ist es der Hammer, mit dem man dreinschlägt. Heute zeigt es Gott allen. Er lässt es so richtig krachen. Heute Nacht hat er den Tod in den Boden gerammt, so richtig gezeigt, wer der Chef ist mit mächtigem Arm und starker Hand. Heute Nacht schlägt Gott drein – nicht nur bei den Ägyptern. Wobei- so ein richtiger Hammer ist das gar nicht, so richtig passt der Hammer gar nicht zu Ostern. Wir feiern zwar den Sieg über den Tod aber mit der Brutal – Brachial – Methode hat Ostern eigentlich nichts zu tun. Gott handelt viel dezenter. Ostern ist kein Hau-Ruck-Fest – selbst, wenn da Steine ins Rollen kommen. Irgendwie bahnt sich die Osterfreude sehr verhalten ihren Weg. Es dauert ziemlich lange, bis die Jünger merken, was los ist. Auferstehung geschieht nicht mit Blitz und Donner. Auferstehung geschieht, ohne dass es jemand bemerkt. ….. In dieser Nacht hilft Gott uns beim Durchbrechen unserer Vorstellungen: Nichts ist wirklich hoffnungslos, denn ein Toter lebt, ein Schwacher setzt sich durch, Weinen und Klagen verwandeln sich in Freude und Hoffnung. Das geht bei den Wenigsten Hau Ruck von jetzt auf gleich. Manchmal brauchen wir lange um dies zu entdecken, manchmal muss Gott lange bei uns anklopfen bis wir merken: Mensch, hier ist er da – lebendig – in unserer Mitte, bei unseren Niederlagen, in unserer Not, in unserem Elend. Er lässt nicht nach – er klopft an unseren Herzen. Trauen wir ihm zu, dass er auch uns verwandelt, zu Menschen der Auferstehung, der Menschen die nichts und niemand aufgeben, weil er nichts und niemand aufgibt. Amen“ … so Auszüge aus der Osternacht-Predigt von Pfarrer und Dekan Joachim Cibura. Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich ca. 110 Besucher im Gemeinderaum von St. Franziskus zu einem gemeinsamen Osterfrühstück das von fleißigen Helfern der Gemeinde geplant, organisiert und durchgeführt wurde.

Osterfeuer

 

Hell erleuchtete das Osterfeuer die morgendliche Nacht vor der St. Franziskuskirche und viele Gottesdienstbesucher versammelten sich vor dem Gottesdienst an der Feuerstelle und hörten die Worte von Pfarrer und Dekan Joachim Cibura.

 

Am darauf folgenden Ostermontagmorgen wurde traditionell der Gottesdienst von der Gemeindejugend zusammen mit der Jugendband gestaltet. Begrüßt wurden die Gottesdienstbesucher von Pfarrer und Dekan Joachim Cibura doch die Ruhe in dem gut besuchten Gotteshaus wurde jäh von lautem Gepolter an der Tür unterbrochen. Es betrat ein Jugendlicher mit verbundenen Augen die Kirche  und seine unsicheren Schritte führten ihn in den Altarraum wo er ganz sicher ohne helfende Hand auf den Stufen gestürzt wäre. Doch schnell eilte ein Ministrant zu dem blinden Freund und führte ihn sicher an sein Ziel. „Manchmal gehen wir blind, wie mit verbundenen Augen, durch die Welt und wichtige Dinge bleiben uns verborgen. Wie im Finstern irren wir durch unser Leben und da ist es oft gut einen Menschen an unserer Seite zu wissen der uns an die Hand nimmt und uns sicher an unser Ziel führt“ … so Cibura erklärend zu der gesehenen Szene. Im weiteren Gottesdienstverlauf nannten Jugendliche Momente, in denen sie Gottes Nähe erahnen können. In der Betrachtung einer Blume am Wegesrand, im gemeinsamen Miteinander im Ministranten – Zeltlager, bei der Rückkehr zu der Familie nach längerer Abwesenheit oder bei einem Spaziergang durch die Natur. „In vielen Lebensmomenten ist Gott bei uns, wir müssen ihn nur wahrnehmen“ … so Cibura. Und wieder unterbrach ein ortsfremdes Geknatter die nachdenkliche Stille. Ein junger Mann befuhr das Kircheninnere mit seinem Motorrad. „Für viele ist das Motorrad oder etwas anderes etwas ganz Besonderes in dem sie auch eine gewisse Nähe zu Gott verspüren. Wir dürfen Gott nicht isolieren, ihn in die Kirche einsperren. Gott ist in  allem, was uns am Herzen liegt“ … gab Cibura zu bedenken. In einem weiteren Anspiel griffen Jugendliche die vergangene Fastenzeit nochmals auf. In einem bequemen Sessel sitzend verspeiste ein Jugendlicher genussvoll eine Packung Chips. Vorbeikommende Jugendliche bot er an, sich am Schmaus zu beteiligen. „Es ist doch Fastenzeit und die wollen wir unbedingt einhalten“ …so die Jugendlichen zu dem Genussmenschen den die Fastenzeit anscheinend nicht berührte. In einer weiteren Szene, nach der Fastenzeit, trafen die gleichen Jugendlichen wiederrum zusammen, diesmal schlug einer von ihnen die Chips nicht aus. Nur ein Mädchen gab bekannt, sie möchte dies weiterhin beibehalten. „Vieles der Fastenzeit kommt dem  Menschen zu Gute und wir sollten manches in das Jahr mitnehmen und nicht nur auf die Fastenzeit begrenzen“ … so Pfarrer Cibura zu den Anwesenden. Und auch der gewohnte Friedensgruß wurde von den Jugendlichen diesmal etwas anders gestaltet. Anstelle des Friedensgrußes mit Handreichung zum Platznachbarn wurden von den Ministranten Memory – Kärtchen an die Anwesenden verteilt und jeder musste im gesamten Kirchenraum auf die Suche nach dem passenden zweiten Bild gehen. Die gefundenen Spielpartner teilten dann gegenseitig den Friedenswunsch aus. Diese außergewöhnliche Variante des Friedensgrußes brachte viel Bewegung in die Kirche und wurde von vielen als sehr gelungen angesehen, lernte man doch durch diesen Friedensgruß außer dem gewohnten Platznachbarn viele andere Menschen kennen. Ein besonderer Genuss war wieder die Begleitung des Jugendgottesdienstes durch die Jugendband. Traditionell schloss nach dem Gottesdienst eine Ostereiersuche auf dem Kirchen – Außenbereich für die kleinsten an.

Jugendgodi 2015 A