VIEL LOB FÃœR DEN SCHEIDENDEN PFARRER JOACHIM CIBURA

Mit viel Herzlichkeit verabschiedeten die Schwarzenbacher vor kurzen in einem feierlichen Gottesdienst in der St. Franziskus-Kirche ihren katholischen Pfarrer Joachim Cibura. Er war sechs Jahre lang Dekan der katholischen Kirchengemeinden im Landkreis Hof und 17 Jahre lang Pfarrer. Ab 1. September übernimmt Cibura nach 17 Dienstjahren in der katholischen Pfarrgemeinde St. Franziskus in Schwarzenbach an der Saale in Neunkirchen am Brand im Landkreis Forchheim die Pfarrstelle. Seine bisherige Gemeinde hat ihn vor kurzen in der St. Franziskuskirche in Schwarzenbach an der Saale mit einem Gottesdienst verabschiedet. Die Pfarrgemeinden St. Franziskus/Schwarzenbach an der Saale, die Nachbargemeinden St. Antonius/Oberkotzau als auch St. Josef in Rehau gehörten seit deren Zusammenschluss zum Seelsorgebereich Dreifaltigkeit im Jahr 2006 zum erweiterten Wirkungskreis des Geistlichen. „Was durfte ich hier nicht alles erleben! Wie sehr hat Gott mich in den 17 Jahren beschenkt“, machte der Geistliche in seiner Predigt deutlich. Cibura hat sich bei den Jugendlichen als auch bei den Senioren als einfühlsamer und umsichtiger Seelsorger aber auch als beliebter Ansprechpartner in den drei Kindergärten seiner Pfarrgemeinden einen Namen gemacht. In Bayern wechseln katholische Geistliche in der Regel nach 10, spätestens nach 15 Jahren ihre Dienststelle. Der neue Seelsorgebereich Ciburas umschließt erneut drei Pfarrgemeinden, jedoch nicht in der Diaspora, sondern in einer Gegend  mit katholischer Prägung. „Mir wurden viele engagierte Mitarbeiter in einer wachsenden Umgebung versprochen“ verriet Cibura. Dagegen anzukämpfen „weniger zu werden“- von der Bevölkerungszahl her als auch der Zahl der Katholiken in der Gemeinde – sei die größte Herausforderung der vergangenen Jahre gewesen. „Es war nicht immer leicht, dafür die Energie aufzubringen“, gab der Kirchenmann zu. Um die Finanzierung der anstehenden Sanierung der Kindertagesstätte und des Gemeinderaumes oder für mehr Personalstunden durchzusetzen, dafür habe es auch viel Energie gebraucht. Seinen Erfolg misst der Pfarrer aber auch an den Menschen, mit denen er vieles erleben  und teilen durfte: Das Tolle besteht aus vielen Kleinigkeiten: Wenn man jemandem konkret etwas mitgeben oder sagen konnte.“
„Herr Cibura arbeitete in Vollzeit ohne nähere Stundenangabe oder Begrenzung der Wochenarbeitszeit, auch wenn ihm ein freier Tag pro Woche zugestanden hätte“, führte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Heidi Hornig aus dem „Arbeitszeugnis“ für ihren Pfarrer an. Weiter bescheinigte Hornig Ciburas ungewöhnliche Methoden für die Verkündigung in Wort und Taz – etwa als Nachtwanderung deklarierte „Nacht – und Nebel- Aktionen“, die immefr in geselliger Wirtshaus- Runde endeten. Seelsorge für die „Zielgruppe im Alter von Null bis 100 plus“ sei ein wesentlicher Bestandteil von Ciburas Tätigkeit gewesen. Bei Pfarrfahrten fand er stets das rechte Gleichgewicht zwischen Gott und dem Weltlichen. Geistliche Impulse und Gottesdienste verband Cibura entlang der Strecke stets mit
Sehenswertem  – auch in bemerkenswerter Kombination“, lobte Heidi Hornig in Erinnerung an einen Gottesdienst am Ufer des Sees Genezareth. Der Korektor der Jean-Paul-Schule in Schwarzenbach an der Saale, Jürgen Schildbach, war der Meinung: „17 Jahre als Pfarrer in Schwarzenbach ist rekordverdächtig.“ Genauso lange war Cibura als Religionslehrer tätig gewesen, um dritten und zuletzt auch die vierten Klassen zur Kommunion zu führen. Die Schüler hätten den Seelsorger wegen seiner unkomplizierten Art sehr gemocht. „So mancher Schüler hat mich genervt, und ich den Schüler vermutlich auch.“ sagte Cibura selbst. Schildbach lobte den Pfarrer als wertvolles Mitglied der Schulgemeinde. Manchmal habe

Cibura die Kollegen jedoch in Panik versetzt, wenn er „kurz vor knapp, aber immer mit der Ruhe“ zum, Unterricht erschienen sei. Auch Daniel Lunk, der evangelische Pfarrer von Schwarzenbach, wusste ähnliches zu berichten: Du hast meistens eine
Ruhe ausgestrahlt, auch wenn du manchmal ganz gut zu tun hattest mit deinen Terminen in der Dreifaltigkeitsgemeinde und sogar, wenn du zehn Minütchen zu spät warst“. Keiner habe je etwas dazu gesagt, außer: „Unser Pfarrer, der ja soooo viel tun hat“ In seinem „kreativen Chaos“ habe Cibura stets den Überblick behalten. „Die Ökumene stand bei dir immedrf recht weit oben. Darum, wie es bei uns in Schwarzenbach gelaufen ist, beneiden uns manch andere Orte“, lobte Lunk weiter. Die vergangenen 17 Jahre stehen für eine einheitlich geschlossene Kirche, auch wenn es immer mal Diskussionen gab“, sagte Hans-Peter Bauman. Derde Bürgermeister der Saalestadt dankte für die gute Kinderfürsorge der katholischen Gemeinde.

Zur Person von Joachim Cibura

Am 22. Mai 1970 wurde Joachim Cibura in Nürnberg geboren und kam als 30- jähriger bisheriger Kaplan aus Forchheim in die Saalestadt und am 10. September 2000 wurde er in St. Franziskus als Pfarrer eingeführt. Von 2010 bis 2016 hatte der katholische Pfarrer zusätzlich das Amt des Dekans inne. Im Herbst 2016 übernahm Cibura die Leitung des
Seelsorgebereichs Dreifaltigkeit. In seine Amtszeit fällt such der Anbau eines Gemeinderaums und der Ausbau des Kindergartens St. Klara zur Kindertagesstätte. „Ich bin nur ein Mensch und habe meine Ecken und Kanten“, erinnerte Cibura bei der offiziellen Verabschiedung an seine eigene Rede zur Einführung im Jahr 2000. Neben allem, was vielleicht versäumt wurde, habe Cibura jedoch versprochen, sein Herz, seine Fähigkeiten und Talente einzusetzen – und das habe er getan.

Was Pfarrer Joachim Cibura zum Abschied in seiner Predigt sagte

„Liebe Schwestern und Brüder, erlauben Sie mir. dass ich heute zurückschaue auf 17 Jahre als Pfarrer von Schwarzenbach. Am 10. September 2000 war meine Einführung hier: Der Papst war damals seit vielen Johannes Paul II., Bundeskanzler war Gerhard Schröder, der Bamberger Erzbischof hieß Karl Braun. Damals lebte noch meine Mutter, wenn sie auch schon schwer krank war. Ich kam als Kaplan von Forchheim her und durfte nun mit und für Sie Pfarrer sein, ich durfte ein bisschen mithelfen beim Wachstum des Reiches Gottes. Ich weiß, dass der eigentliche Sämann Jesus Christus ist, aber er hat mich hier ein wenig mithelfen lassen. Habe ich gute Saat gesät oder vielleicht Unkraut? Ich habe ganz bestimmt nicht alles richtig gemacht und sicher auch so manchen Menschen verletzt. Ich möchte hier an dieser Stelle auch ganz deutlich sagen: Entschuldigung! So vielen blieb ich einen Besuch oder ein Gespräch schuldig. Wie leicht sind Menschen vom Pfarrer enttäuscht, weil er sie nicht begrüßt, sie nicht besucht, sie nicht genügend wertgeschätzt hat. Ich habe damals vor 17 Jahren aber auch versprochen, meine guten Seiten, meine Fähigkeiten, meine Talente, ja mein Herz hier einzusetzen und das habe ich getan. Deshalb fällt es auch nicht so leicht zu gehen, so vieles muss ich nun zurücklassen und vor allem so viele. Natürlich gab es auch für mich Enttäuschungen. Menschen, die mir wehgetan haben. Menschen, denen es nicht um das Reich Gottes, sondern ihren eigenen Vorteil, ihre Interessen ging. Danke allen, mit denen ich auf den Weg sei durfte, danke für alles Tolle und ein gelungenes Miteinander, danke meinen evangelischen Kollegen, es war schön mit euch und euren Vorgängern zusammen zu arbeiten. Danke meinen
Ministranten, den vielen Kindern, denen ich ein bisschen konnte auf ihren Lebensweg, den Jugendlichen, die sich hinterfragen ließen, den Räten, den Sekretärinnen, den Haushälterinnen, den Jungen und den Alten, danke den Senioren. Was durfte ich nicht alles hier erleben, wie sehr hat Gott mich in diesen 17 Jahren beschenkt. Wie toll ist es kleines Menschenkind taufen zu dürfen, so mancher Schüler hat genervt und ich den Schülerf vermutlich auch – und doch haben die Schüler meist schnell gemerkt, dass ich sie eigentlich mag. Danke. Wie schön war es Gottesdienst zu feiern mit vielen, mit ganz wenigen. Ein Dank der kleinen Werktagsgemeinde – ihr seid wichtig. Ihr seid die Statthalter, die echten Volksvertreter. Wir hatten sie immer dabei die vielen anderen, die uns und Gott am Herzen liegen. Wie oft durfte ich Menschen in ihrer Trauer begleiten, ihnen ein klein wenig beistehen. Und wie  oft stand ich selbst als Trauernder da, da ich Abschied nehmen musste von einem Weggefährten und manchem Freund. Ich hoffe, dass Gott und Sie mit manchen meiner Wort etwas anfangen konnten, dass ich dem einen, dem anderen etwas mitgeben konnte von meiner Sehnsucht, Hilfe war als er sie brauchte. Viele Menschen hier haben mein Leben reich gemacht. Gott hat so vieles wachsen lassen. Ihm danke ich vor allem: Gut, dass er immer mit dabei war, auch wenn ich Schweres tu, nicht leichte Entscheidungen fällen musste. Bei meiner Einführung habe ich es als Hoffen formuliert, dass wir einmal sagen können: Er, Gott, hat alles gut gemacht. Ich zumindest sage dies – aus ganzen Herzen. Gott, du hast alles gut gemacht. Danke, dass du mich hier brauchen konntest und dass so manches, so vieles hier weiter wachsen kann.“

Heidi Hornig, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von St. Franziskus, überreichte dem Geistlichen zur Erinnerung an die Schwarzenbacher Pfarrgemeinde aber auch im Hinblick auf die Herzlichkeit die im Umgang zwischen der Gemeinde und dem Pfarrer vorherrschte, ein
Stoffherz und bedankte sich für alles Gute, dass in den 17 Jahren in Schwarzenbach entstanden ist.

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